Nur wenig wirkliche Neuerungen bei Internet-Zahlungsverfahren

Dies ist die Quintessenz der aktuellen Studie „Der Internet-Zahlungsverkehr aus Sicht der Händler 4“, die gemeinsam vom eCommerce-Center Handel am Institut für Handelsforschung an der Universität zu Köln, der fiveforces GmbH für Unternehmensberatung und der Sektion Geld und Währung des Instituts für Wirtschaftspolitik und Wirtschaftsforschung der Universität Karlsruhe (TH) durchgeführt wurde. „Internet-Zahlungsverfahren sind nach wie vor ein Bereich, in dem viele Unternehmen und Unternehmensgründer Chancen wittern“, so Sebastian van Baal, Projektleiter am eCommerce-Center Handel. „Das ist erfreulich, denn die Suche nach optimalen eCommerce-Zahlungsverfahren ist keineswegs abgeschlossen. Andererseits erhöhe die Vielfalt der verfügbaren Verfahren die Unsicherheit der Händler und der Konsumenten, was ein mögliches Hindernis für die volle Entfaltung des eCommerce- Umsatzpotenzials sei. Im Vergleich zur Vorgängerstudie IZH3 hat sich der Einsatz von Maßnahmen des Risikomanagements deutlich erhöht. Dies spricht dafür, dass die Abwicklung des eCommerce professioneller geworden ist.“ Einige zentrale Ergebnisse der Studie: • Traditionelle Zahlungsverfahren, die nicht speziell für das Internet konzipiert sind, dominieren auch weiterhin den Online-Zahlungsverkehr. So bieten über 80 Prozent der befragten Händler die Zahlung per Vorauskasse, über 50 Prozent die Zahlung nach Rechnungsstellung oder per Nachnahme an. Die Zahlung per Lastschrift, Kreditkarte und Paypal werden jeweils von mehr als einem Drittel der Händler angeboten. • Im Vergleich zu 2005 kann insbesondere Paypal ein großes Wachstum verzeichnen: Bei der Studie IZH3 boten knapp 30 Prozent der befragten Händler dieses Zahlungsverfahren an, bei IZH4 sind es knapp 45 Prozent. Obwohl Paypal zu Ebay gehört, ist es auch außerhalb des Marktplatzes sehr verbreitet. • Durchschnittlich bieten die Händler 3,9 Zahlungsverfahren an. Dennoch ist weder eine Sättigung noch eine weitere Konsolidierung absehbar: Die befragten Händler planen, bis Ende 2008 im Durchschnitt 1,5 neue Zahlungsverfahren einzuführen. Dabei profitieren vor allem die speziellen Internet-Zahlungsverfahren. • Der hohe Anteil herkömmlicher Zahlungsverfahren spiegelt sich auch in einer relativ niedrigen Outsourcing-Quote wider: Über 60 Prozent der Händler wickeln ihren Zahlungsverkehr komplett intern ab. • Bei der Beurteilung der einzelnen Zahlungsverfahren aus Händlersicht liegt die Vorauskasse weit vorn. Dahinter folgt ein Mittelfeld, das aus Kreditkarte, Lastschrift und Paypal gebildet wird. Eher schlecht werden derzeit das Bezahlen per Handy oder PDA („Mobile Payment“) sowie der Kauf auf Raten bewertet. • Die Händler sind davon überzeugt, dass sich der Umsatz durch das zusätzliche Angebot von Verfahren wie Clickandbuy, Giropay und Paypal erhöhen lässt. Dabei wird die Umsatzerhöhung – je nach Verfahren – auf circa 2,5 bis 13 Prozent geschätzt. • Viele Händler betreiben kein oder nur ein oberflächliches Risikomanagement. Dennoch halten sich die Zahlungsausfälle in Grenzen: Bei 62 Prozent der befragten Händler betragen die Ausfälle bis zu einem Prozent des Umsatzes. • Mit der Entwicklung zu einem europäischen Zahlungsraum (Stichwort „SEPA“) hatten sich die meisten Online-Händler zum Umfragezeitpunkt noch nicht befasst. Hintergrund: Die Studie basiert auf einer Befragung von 435 Unternehmen, die ihre Produkte über das Internet vertreiben. Die Befragung wurde online durchgeführt und fand zwischen Juli und September 2007 statt. krueger@iww.uni-karlsruhe.de www.iww.uni-karlsruhe.de 

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