ÖPV – Kernapplikation und Migrationsstrategien

Die Konferenz wurde mit einer Präsentation zum Stand des bmbf-Leitprojektes „intermobil Region Dresden“ eröffnet, das bereits heute zu sichtbaren und nachhaltigen Ergebnissen geführt hat und neue Chancen zur grenzüberschreitenden Vernetzung eröffnet. Die OMNICARD 2005 plant, in einem interaktiven Workshop das Projekt intermobilPASS, das ein Teilprojekt des Leitprojektes „intermobil Region Dresden“ ist, vorzustellen und zu diskutieren. Ein geeigneter Termin sich über das kurz nach der OMNICARD startende Projekt zu informieren. Axel Bergmann vom Verkehrsverbund Oberelbe legte dar, dass die positive Nachfrageentwicklung beim VVO mit DORIS (Dresden-Oberelbe-Region-Informations-System) ihre Fortsetzung finden soll. DORIS soll dem Fahrgast nachhaltigen Service bei der Lösung seiner Mobilitätsfragen garantieren. Das System folge dem Prinzip „Einsteigen und fahren“ auf der Grundlage einer flexiblen Tarifierung. Dr. Till Ackermann präsentierte das Neueste zur ÖPV – Kernapplikation des VDV nach Abschluss der Feinspezifikation und erläuterte die Bedeutung für alle Verkehrsverbünde und Verkehrsunternehmen, die Elektronik Ticketing und elektronische Fahrgeldmanagementsysteme entwickeln und die so weit standardisiert sind, dass sie für den Fahrgast die Möglichkeit zur uneingeschränkten Nutzung des ÖPV in ganz Deutschland bieten. Dazu lägen heute die Definitionen aller datentechnischen Schnittstellen auf allen Ebenen des Datenaustausches vor. Auch die Systemspezifikationen seien nahezu komplett. Als die wesentlichen Erfolgsfaktoren der VDV-Kernapplikation dokumentierte Dr. Ackermann Interoperabilität, einheitliche Kundenschnittstelle, Investitionssicherheit, klare Linie, keine Provisorien. Der Folgevortrag von Klaus Philipp gab einen umfassenden Einblick in die Rollen der Beteiligten in realisierten Kernapplikationen und beschrieb die Prozesse, die für die Interoperabilität definiert sind und von den beteiligten Partnern umgesetzt werden müssen. Drei herausragende Rollen des standardisierten Modells seien Kundenvertragspartner, Produktverantwortlicher und Dienstleister. Die dazu notwendigen Prozesse Verkaufsprozess, Erfassung und Kontrolle und Sperrprozesse.seien ebenso standardisiert. Ihr Zusammenwirken garantiere die zuverlässige Leistungs- und Vergütungsabwicklung für alle berechtigten Teilnehmer. Ein Zusammenwirken einer großen Zahl von Partnern in der Leistungserbringung, der Leistungsinanspruchnahme und der Bezahlung erfordert ein ausgefeiltes Sicherheitskonzept. Die Grundzüge und Basisfunktionalitäten dazu wurden von Dr. Josef Lutgen dargestellt. Bewährte Verschlüsselungstechniken, Vergabe von Berechtigungsschlüsseln in den verschiedenen Prozessen und für die unterschiedlichen Rolleninhaber, kombiniert mit sicheren Datenübertragungsverfahren sollen den Beteiligten die erforderliche Sicherheit geben. Die Aufgaben, die gelöst werden müssen, wenn der Weg aus einer gegenwärtigen Fahrschein- und Tarifsituation zu einem elektronischen Fahrgeldmanagementsystem beschritten wird, stellte Dr. Josef A. L. Janssen am Beispiel des Vorgehens in den Niederlanden vor. Er zeigte, dass der Weg in die Chipkarten-Welt mit der Tatsache endet „Das Papierticket ist tot!“ Für ein zielgerechtes Vorgehen sei es grundsätzlich wichtig, eine Reihe von unterschiedlichen Migrationsstrategien zu entwickeln, um vom Jetzt in die Zukunft zu gelangen. Erst eine umfassende Bewertung der verschiedenen Strategien und eine sorgfältige Risikobetrachtung ermöglichten eine Entscheidung. Jedem Verbund, jedem Verkehrsunternehmen müsse klar sein, dass es keinen idealen Weg gäbe. In seinem Schlusswort regte Hansjörg Röhrich ein VDV – Symposium zur Kernapplikation an, um das Verständnis für die Anwendung zu erhöhen und den Bezug zur Umsetzung herzustellen. weber@kontiki.net www.kontiki.net 

Nächste kontiki – Konferenzen: 30. 09. – 01. 10. 2004: Venedig Frühjahr 2005: Nürnberg Sommer 2005: Rotterdam Herbst 2005: Berlin 

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