A-Trust ist Österreichs einziger Anbieter qualifizierter Zertifikate im Sinne des Signaturgesetzes und der größte Anbieter elektronischer Signaturen. Grund für die finanziellen Probleme des Unternehmens sei der „Misserfolg“ der elektronischen Signatur. Nach mehr als sechs Jahren seien gerade 70.000 digitale Unterschriften ausgestellt worden, davon 56.000 von A-Trust. Ein Teil dieser Zertifikate sei aber sozusagen zwangsweise an Mitarbeiter von Universitäten und Ministerien vergeben worden und werde entsprechend wenig genutzt. Auch die Einführung der elektronischen Gesundheitskarte e-card, auf der die weniger mächtige „“einfache Verwaltungssignatur““ aktiviert werden kann, habe den Markt nicht beflügelt. Zu teuer, zu kompliziert und zu wenig Nutzen seien die häufigsten Gründe für das geringe Interesse. Größter Teilhaber der A-Trust sind mit je zirka 20 Prozent die BAWAG-PSK-Gruppe und Telekom Austria. Anteile halten auch die Österreichische Nationalbank, Bank Austria Creditanstalt, Raiffeisen Zentralbank, Österreichischen Volksbanken, Schoellerbank, Hypo-Banken-Holding, Wirtschaftskammer, Notartreuhandbank, der Rechtsanwaltskammertag sowie Wolfgang Heufler, Vorsitzender des Arbeitskreises EDV und Organisation des Rechtsanwaltskammertages. Laut Kurier weigere sich die Nationalbank, weitere Millionen zu investieren. Insgesamt 24 Millionen Euro soll die A-Trust bereits verbraucht haben, das wären etwa 430 Euro pro Signatur. Auch die Telekom Austria wolle ihre Anteile an A-Trust aufgeben. Die Anteile dieser beiden Unternehmen sollen von neuen Miteigentümern übernommen werden. Update: Mittlerweile teilte A-Trust mit, sich auf ein langfristiges Businesskonzept geeinigt und dieses durch ein finanzielles Polster abgesichert zu haben. Eigentümer und Geschäftsführung seien sich einig, dass damit der langfristige Erfolg gesichert sei. Einzelheiten wurden nicht bekannt gegeben. www.a-trust.at