Dreizehn der 27 Visa Waiver-Länder hatten in den letzten Monaten darauf hingewiesen, dass sie die Deadline aus organisatorischen und technischen Gründen nicht halten können. Laut einem Bericht der Nachrichtenagentur Reuters kommen aber ca. 80 % der Visa Waiver-Reisenden gerade aus diesen Ländern. Ein Beharren auf der Visumspflicht hätte den US-Botschaften vermutlich einen massenhaften Ansturm beschert. Die US-Wirtschaft hatte zudem befürchtet, dass viele Geschäftsreisende und Touristen zu Hause bleiben könnten. Die Ablauffrist der Visa-Freiheit für Touristen ohne biometrischen Pass endet nun am 26. Oktober 2006, sagte der Chef des Department of Homeland Security (DHS), Michael Chertoff. Der Bundesbeauftragte für den Datenschutz Peter Schaar begrüßte die Entscheidung der US-Regierung. Mit der Verschiebung trügen die USA den erheblichen Problemen bei der Einführung dieser Technik Rechnung. Schaar erneuerte seine Forderung an die Bundesregierung, die von der EU-Passverordnung eingeräumte Frist zur Einführung eines solchen Passes bis zum 31. August 2006 zu nutzen, um einen möglichst guten Datenschutz und eine hohe Datensicherheit zu erreichen. Zudem sollte auf europäischer Ebene nochmals darüber nachgedacht werden, ob tatsächlich der Fingerabdruck als weiteres biometrisches Merkmal aufgenommen werden soll. Das Europäische Parlament hatte sich dagegen ausgesprochen. www.cardtechnology.com www.reuters.de www.bfd.bund.de