Entwickelt werden die Sicherheitscontroller in Infineons Kompetenzzentrum für Kontaktlos-Technologie in Graz, Österreich. Derzeit schafft Infineon hier etwa 30 weitere Stellen in der Entwicklung, im Marketing und der Anwendungstechnik für Chipkarten. Aus Regensburg kommen das speziell für die Anforderungen von Ausweisen und Reisepässen entwickelte Chipgehäuse und das Inlay, das die Antenne und deren Verbindung zum Chip umfasst. Bisher waren Chipkarten für eine Einsatzdauer von maximal fünf Jahren ausgelegt; die Gültigkeitsdauer von elektronischen Ausweisen und Reisepässen hingegen beträgt üblicherweise zehn Jahre. Auf diese Anforderungen hat Infineon seine neuen Controller eingestellt. Die wichtigste Anforderung an Ausweisdokumente ist, dass alle Daten zuverlässig und bestmöglich gesichert gespeichert sind. Integrierte Schaltungen für diese Anwendungen enthalten bei Infineon mehr als 50 einzelne Sicherheitsmechanismen, die in den Chip integriert sind. Dadurch sollen die gespeicherten Daten gegen Manipulation und unrechtmäßige Nutzung nach neuestem Stand der Technik bestmöglich abgesichert sein. Mit ihrer Speicherkapazität von 64 kByte (Kilobyte) erfüllen die beiden neuen Sicherheitscontroller die Forderung des weltweit gültigen Standards 9303-1 der internationalen Zivilluftfahrtorganisation, der International Civil Aviation Organization ICAO. Die ICAO hat für 188 Länder unter anderem die Rahmenvorgaben für weltweit gültige Reisedokumente festgelegt. Gemäß der ICAO-Forderung für elektronische Reisedokumente speichern beide Chips zusätzlich zu den bisher in Ausweisen aufgedruckten Daten, wie beispielsweise Name, Geburtsdatum und Gültigkeitsdauer auch mehrere biometrische Merkmale verschlüsselt. Es können der Abdruck eines oder mehrerer Finger, das Bild vom Gesicht oder der Iris sowie eine Kombination dieser Merkmale sein Infineons neue Chips unterstützen – nach Aussage des Unternehmens – als einzige weltweit die beiden derzeit marktbeherrschenden kontaktlosen Schnittstellenformate ISO/IEC 14443 Typ A und Typ B, die sich bezüglich ihrer Protokolle für die Datenübertragung unterscheiden. Karten oder Ausweise, die Infineons Sicherheitscontroller enthalten, sollen deshalb weltweit unabhängig von bereits installierter oder noch im Aufbau befindlicher Lesegeräte-Infrastruktur eingesetzt werden können. monika.sonntag@infineon.com www.infineon.com/security_and_chipcard_ics