BITKOM: Elektronischer Reisepass ist Innovationsmotor

„“Im Bereich Biometrie hat Deutschland dank dieses Großprojektes der öffentlichen Hand nun ein Referenzprojekt. Zudem sind die hohen deutschen Sicherheitsstandards in europäische und internationale Richtlinien eingeflossen und viele Bürger lernen die Biometrie als neue Technologie kennen““, sagte Sandra Schulz, Bereichsleiterin Sicherheit beim BITKOM. Bislang habe es bei der Biometrie nur eine geringe technologische Standardisierung und nicht genügend Referenzprojekte gegeben – der elektronische Reisepass ändere beides und entschärfe somit wesentliche Marktbarrieren, betonte Schulz: „“Deutschland führt nun als erstes Land in Europa einen elektronischen Reisepass ein, der die Richtlinien der ICAO einhält. Dies erhöht die Chance, dass deutsche Sicherheitstechnologie auch ein Exporterfolg wird.““ Ab 1. November 2005 erhalten alle Bürger, die einen Reisepass beantragen, den neuen elektronischen Reisepass. Damit setzt die Bundesregierung einen Beschluss der Innen- und Justizminister der EU um, die sich auf die Einführung biometrischer Merkmale in Reisepässen, Visa und Aufenthaltspapieren bis Mitte 2006 geeinigt hatten. Bei den neuen Pässen werden auf einem Chip die herkömmlichen Passdaten – Anschrift, Ausstellungsort, Gültigkeitsdauer – sowie zusätzlich das Passbild des Inhabers gespeichert. Ab 2007 sollen auch Fingerabdrücke dort abgelegt werden. Die in der Europäischen Union vereinbarten technischen Spezifikationen des Dokuments sollen verhindern, dass der Pass unrechtmäßig verändert oder die Daten ohne Wissen des Inhabers ausgelesen werden. Bei Biometrie-Projekten profitiere die IT-Sicherheitsindustrie besonders, so Schulz: „“Nach unseren Schätzungen bestehen 95 Prozent eines Projektumsatzes aus üblicher ITK-Hardware und -Software, wie beispielsweise PCs, Servern und Betriebssystemen, sowie IT-Dienstleistungen. Nur fünf Prozent entfallen auf Geräte und Programme, die direkt der Biometrie zuzuordnen sind, etwa Scanner für Fingerabdrücke oder spezielle Verschlüsselungssoftware.““ Nach Schätzungen der Marktforscher von Soreon-Research setzt der deutsche Biometriemarkt in diesem Jahr insgesamt rund 21 Millionen Euro um. Laut der Studie wird der Umsatz von rund 37 Millionen im Jahr 2006 auf 144 Millionen Euro im Jahr 2007 steigen, auch durch den ePass. „“Im nächsten Jahr ist der Staat noch größter Markttreiber, doch schon 2008 wird die Privatwirtschaft, etwa beim Zugang zu Räumen oder Informationen, mehr nachfragen als der Staat““, sagte Schulz. Der Staat fungiere hier als klassischer Innovationsmotor. s.schulz@bitkom.org www.bitkom.org 

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