BITKOM: Gesundheitskarte darf nicht abgespeckt werden

„Zwar wird mit der Einführung der Gesundheitskarte mehr Tempo in den Prozess gebracht. Der Start mit einer Offline-Phase darf aber nur ein Durchgangsstadium sein“, sagt BITKOM-Vizepräsident Prof. Jörg Menno Harms. Nur mit den Online-Anwendungen wie dem elektronischen Rezept, dem elektronischem Arztbrief oder elektronischer Patientenakte lassen sich Verbesserungen in der medizinischen Versorgung und Einsparungen im Gesundheitssystem erzielen. Insbesondere die elektronische Patientenakte müsse schnell Bestandteil der Gesundheitskarte werden. Krankenkassen wie die Barmer oder die DAK bieten ihren Versicherten inzwischen eigene Patientenakten an – unabhängig von der elektronischen Gesundheitskarte. „Es besteht die Gefahr, dass zahlreiche Insellösungen entstehen, die nicht kompatibel sind“, sagt Harms. Auch das Land Rheinland-Pfalz schafft ab 2008 die Möglichkeit einer internetbasierten Akte für alle Neugeborenen. Die Krankenhäuser arbeiten mit der Fraunhofer Gesellschaft und Partnern aus der Industrie an einer Lösung für eine elektronische Fallakte, die in der klinischen Behandlung eingesetzt wird. Letztlich gehe es bei der Gesundheitskarte auch um ein Vorzeigeprojekt der deutschen Wirtschaft, betont der BITKOM. Andere Nationen entwickeln ebenfalls Karten-Projekte für das Gesundheitswesen. Harms: „Wenn wir in Deutschland zu lange warten, werden wir in zehn Jahren die Lösungen aus dem Ausland einkaufen. Drücken wir aber jetzt aufs Tempo, können wir die Grundlagen für ein Vorzeigeprojekt mit Weltmarktpotenzial legen.“ m.shahd@bitkom.org www.bitkom.org 

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