Bundesbank: Europäische Lösung für universell nutzbare Zahlungsdienste

Es bestünde die Gefahr, dass die bereits bestehenden großen Plattformen durch Netzwerk-, Skalen- und Verbundeffekte Monopole herausbilden könnten und der Markt sich nach dem Prinzip „der Sieger nimmt alles“ entwickeln könnte.

Zwar hätten die deutschen Anbieter der Kreditwirtschaft im Zahlungsverkehr schon viel getan, um sich auf die neuen Wettbewerbsbedingungen einzustellen. So würden sie verstärkt auf innovative Lösungen setzen, wie etwa die Digitalisierung der girocard im Smartphone. Allerdings heißt es in dem Bericht: „Um langfristig im europäischen Markt mitspielen und internationalen Wettbewerben auf Augenhöhe begegnen zu können, müssen die bisher national ausgerichteten Verfahren ihre Reichweite erhöhen und grenzüberschreitend erreichbar sein.“ Und weiter: „In Europa haben sich Zahlungslösungen traditionell entlang nationaler Grenzen entwickelt, während globale Akteure grenzüberschreitend denken und agieren. Dies hat ihnen auch in Europa Startvorteile verschafft. Europäische Zahlungsdienstleister stehen daher vor der Herausforderung, schlagkräftige, europaweit nutzbare Bezahllösungen als Alternative zu den zunehmend erfolgreichen internationalen Wettbewerbern zu entwickeln.“

Die Autoren des Monatsberichts zeigen eine klare Perspektive auf: „In einer Netzwerkindustrie wie dem Zahlungsverkehr wird es künftig noch viel mehr darauf ankommen, grenzüberschreitend zusammenzuarbeiten und den gemeinsamen Markt auch an der Kundenschnittstelle zu etablieren. Lösungen aus einer Hand für verschiedene Bezahlsituationen dürften dabei eine immer größere Rolle spielen. Denn mit dem Smartphone als dem neuen Universalinstrument können sich die Bezahlsituationen immer stärker angleichen.“

Dieser Artikel wurde von Frank Braatz (Mitglied des Programmbeirats der ProfitCard) in der SOURCE 7/2019 veröffentlicht.

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