EU-weites Vertrauen in ePayment nur “annehmbar“

Binnenmarktkommissar Bolkestein: „“Der eCommerce hat ein massives Potenzial, die europäische Wirtschaft anzukurbeln. Auch wenn elektronische Zahlungen immer sicherer werden, reicht dies allein doch nicht aus. Die Verbraucher müssen überzeugt sein, dass elektronische Zahlungen keine „“Mühe““ machen. Alle Beteiligten – Zahlungsverkehrsindustrie, Banken, eCommerce-Anbieter und -Nutzer – müssen wachsam sein, um maximale Sicherheit zu gewährleisten. Wir sollten die Gefahren aber auch nicht überschätzen. Die im Auftrag der Kommission durchgeführte Studie hat ergeben, dass elektronische Zahlungen zunehmend akzeptiert werden und immer mehr an Sicherheit gewinnen. Ziel der bevorstehenden Mitteilung der Kommission über einen einheitlichen Zahlungsverkehrsraum in der EU wird es sein, darauf weiter aufzubauen.““ Im Jahr 2001 wurden in der EU an jedem Werktag über 207 Millionen bargeldlose Zahlungen durchgeführt, pro Jahr also 139 Zahlungen je Einwohner. Ein erheblicher Anteil dieser Zahlungen erfolgte elektronisch. Könnte dieser Anteil weiter erhöht werden, so würde die Wirtschaft effizienter. Allerdings müssen dazu langjährige Gewohnheiten wie die Verwendung von Schecks überwunden und das Vertrauen der Verbraucher gestärkt werden. Zahlreiche Zahlungsverkehrstechnologien sind bereits auf dem Markt und weitere stehen kurz vor der Einführung. Internet-Zahlungen beschränken sich bislang jedoch weitgehend auf „“klassische Kreditkartenzahlungen““, vor allem bei grenzübergreifenden Vorgängen. Einige der neueren, technisch weiterentwickelten Lösungen konnten sich auf dem Markt bislang nicht durchsetzen. Die Studie ermittelte für jeden Mitgliedstaat einen „“Vertrauensindex““ gegenüber dem elektronischen Zahlungsverkehr, der auf verschiedenen Indikatoren aufbaut, vor allem auf Befragungen von 2 400 Bürgern in der gesamten EU. Für die EU insgesamt lag der Index bei 7.08 (von maximal 10), was auf ein annehmbares Vertrauen in elektronische Zahlungsverkehrsinstrumente schließen lässt, auch wenn noch große Ängste im Hinblick auf Sicherheit, Schutz vor Betrug und Achtung der Privatsphäre bestanden. Die Bürger Finnlands haben mit einem Index von 8,41 das größte, die Griechen mit 5,25 das geringste Vertrauen. Der Wert für Deutschland liegt bei 7,34. Generell haben die Verbraucher im nördlichen Teil der Europäischen Union, insbesondere in den skandinavischen Ländern und den Niederlanden, größeres Vertrauen in elektronische Zahlungen als die Verbraucher im Süden. Nach Analyse von über 600 Websites kam die Studie zu dem Ergebnis, dass viele eCommerce-Unternehmen den Verbrauchern keine hinreichend klaren und leicht zugänglichen Sicherheitsinformationen bieten. Banken und Finanzinstitute schnitten hier allerdings tendenziell besser ab. Von den an der Studie teilnehmenden Verbraucherorganisationen wurde darauf hingewiesen, dass den Verbrauchern zahlreiche Aspekte des elektronischen Zahlungsverkehrs nach wie vor unklar sind, insbesondere Haftpflicht, Rolle und Verantwortung der beiden Parteien im Falle von Sicherheitsproblemen. Wie die Studie zeigt, sehen sich viele Kunden, wenn eine Zahlung fehlgeleitet wird, zwar als Opfer, doch geht der Schaden tatsächlich in den meisten Fällen zu Lasten des Händlers oder des Zahlungssystemanbieters. Auf die Frage, welche Regierungsebene in erster Linie dafür sorgen sollte, sichere Rahmenbedingungen für den elektronischen Zahlungsverkehr zu schaffen, antworteten fast zwei Drittel der Befragten, dass nicht die Mitgliedstaaten, sondern die EU hier eine führende Rolle spielen sollte. Die Kommission will in Kürze eine Mitteilung über einen neuen Rechtsrahmen für elektronische Zahlungen im Binnenmarkt vorlegen. Als zentraler Aspekt soll dafür gesorgt werden, dass Bürger und Unternehmen in der gesamten EU elektronische Zahlungen sicher und einfach durchführen können. Die Ergebnisse der Studie sollen berücksichtigt werden. Einzelergebnisse 

Neueste Artikel

Städte und Gemeinden sehen auch nach den Ergebnissen der Neuauflage des Zukunftsradar Digitale Kommune im Jahr 2019 einen hohen Nutzen durch die Digitalisierung. Gleichzeitig werden auch in diesem…

Die Startups in Deutschland werden skeptischer. Aktuell sagen nur noch 39 Prozent der Gründer, dass sich in den vergangenen zwei Jahren die Lage für ihr eigenes Startup verbessert hat….

Seit Mai 2019 stellt das BSI ein zweistufiges Schulungskonzept zum Erwerb eines neuen Nachweises zum IT-Grundschutz-Praktiker und IT-Grundschutz-Berater zur Verfügung. Auf der BSI-Webseite steht nun der Antrag zur Zertifizierung…