Forschungsprojekt SENDATE: Regionale Datenzentren in Europa

„Für das Internet der Zukunft setzen wir auf Europa. Wir wollen, dass Daten nicht mehr um die halbe Welt geleitet werden, sondern kurze Wege mehr Sicherheit und Stabilität ermöglichen. Wir leisten einen Beitrag zur digitalen Souveränität Europas“, sagte Bundesforschungsministerin Johanna Wanka zum Projektstart.

Derzeit bilden lediglich einige große Datenzentren die wichtigsten Schaltzentralen für viele Internetanwendungen, beispielsweise für E-Mail, soziale Medien oder Video-Chats, aber auch für Cloud-Dienste von Unternehmen. Die im Projekt angestrebte Infrastruktur ermöglicht hingegen, Daten in räumlicher Nähe zu privaten oder gewerblichen Nutzerinnen und Nutzern zu verarbeiten. Dadurch können Internetanwendungen deutlich schneller reagieren. Außerdem stellen lokale Datenzentren sicher, dass das Routing und die Verarbeitung der Anwenderdaten innerhalb Europas stattfinden. Sensible Daten sind somit besser geschützt. Darüber hinaus stehen innovative Methoden zur besonders sicheren Verschlüsselung der Daten im Fokus, darunter eine Verzerrung von Sendesignalen oder Verschlüsselungsverfahren, die auch Angriffen von Quantencomputern standhalten.

Zum Auftakt von SENDATE treffen sich Unternehmen und Forschungseinrichtungen aus allen vier beteiligten Ländern in Berlin. Am Projekt sind neben Systemherstellern auch Anwender, Betreiber von Cloud-Diensten sowie kleine und mittlere Unternehmen beteiligt. Mit den neuen Technologien können kleinere Unternehmen, die oftmals keine eigene leistungsfähige IT-Infrastruktur haben, die Vorteile der Cloud voll ausnutzen. Ab dem Jahr 2020 werden SENDATE-Ergebnisse auch in den Ausbau der 5G-Netze einfließen.

Die europäischen Unternehmen und Mitgliedsstaaten stellen insgesamt 73 Millionen Euro für das Projekt zur Verfügung. Rund 20 Millionen Euro investiert das Bundesministerium für Bildung und Forschung in den kommenden drei Jahren in die Arbeiten der deutschen Projektpartner. SENDATE wird aus dem Forschungsprogramm der Bundesregierung zur IT-Sicherheit und im Rahmen der Forschungsinitiative EUREKA gefördert.

bmbf.de

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