Studie von Mastercard: Das Mobiltelefon als Treiber der finanziellen Inklusion

Weltweit haben 20% der Menschen, die ein Bankkonto bei einer Bankfiliale oder auf dem Mobiltelefon besitzen, ihr Konto seit mehr als einem Jahr nicht mehr benutzt. Noch mehr Menschen nutzen es nur selten. Wenn Bankdienstleistungen nicht vorhanden oder selten verwendet werden, wenden sich die Menschen zwangsläufig an informelle Anbieter wie Sparvereine in der Nachbarschaft, lokale Geldverleiher und nicht lizenzierte Überweisungsdienste. Die meisten Menschen mit niedrigem Einkommen sind in der Regel erfahrene Nutzer dieser informellen Finanzprodukte und verfügen über ein komplexes und geordnetes Finanzleben. Sie haben jedoch keinen Rechtsschutz, sind erheblichen Risiken ausgesetzt und werden möglicherweise für ein minderwertigeres Produkt deutlich mehr bezahlen.

Wie es in der Studie von Mastercard heißt, „geht es im Kampf um die Inklusion nicht darum, völlig neue Verhaltensweisen zu schaffen oder komplett neue Märkte aufzubauen. Es geht auch nicht nur darum, einen einfachen Zugang zum klassischen finanziellen Markt zu ermöglichen. Es geht darum, wie offizielle und regulierte Anbieter besser bei der Verdrängung des informellen Sektors werden können.”

Ein weiterer wichtiger Aspekt ist die tiefe Kluft zwischen den Geschlechtern, die noch verschärft werden könnte, wenn mobile und digitale Technologien zum dominierenden Angebotskanal für Finanzdienstleistungen werden. In Entwicklungsländern beispielsweise besteht bereits eine Lücke von acht Prozentpunkten bei der Kontoinhaberschaft (67% der Männer haben ein Konto im Vergleich zu 59% der Frauen). Diese Kluft reicht in vielen Ländern bis in den zweistelligen Prozentbereich, wie in Marokko und Peru, und erreicht in Ländern wie Pakistan und Bangladesch sogar 30%. Frauen sind viel seltener in der Lage, eine digitale Zahlung zu leisten oder zu erhalten, sie verwenden eher informelle Finanzprodukte und haben seltener die Möglichkeit, im Falle eines Notfalls auf einen Notgroschen zurückzugreifen.

Die Studie Unravelling the Web wurde von Mastercard in Auftrag gegeben und heute auf dem Financial Inclusion Summit in Oslo vorgestellt, der von Fintech Mundi – einem globalen Fintech Accelerator – organisiert wurde. Zu den Rednern gehören Ann Cairns, Vice Chairman von Mastercard, Greta Bull, CEO von CGAP (Weltbank) sowie James Mwangi, CEO der Equity Bank in Kenia.

mastercard.de

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