Windows-Schwachstelle „Bluekeep“: Erneute Warnung vor wurmartigen Angriffen

Zwar ist eine aktive Ausnutzung der Schwachstelle bislang nicht bekannt. Das BSI beobachtet jedoch derzeit die Entwicklung sogenannter Exploits, die die Ausnutzung dieser Schwachstelle ermöglichen könnten und warnt daher erneut Unternehmen, Institutionen und Behörden vor dieser Bedrohung. Weltweit waren zuletzt noch mindestens rund eine Million direkt mit dem Internet verbundener Systeme für Bluekeep anfällig. In Deutschland schätzt das BSI die Zahl unmittelbar verwundbarer Computer aktuell auf mindestens 14.000. Es muss davon ausgegangen werden, dass sich dahinter eine Vielzahl an gefährdeten Computer-Arbeitsplätzen verbirgt, die nicht direkt an das Internet angeschlossen sind, etwa in Unternehmensnetzwerken. Die tatsächliche Zahl gefährdeter Computer dürfte daher deutlich größer sein.

Wir haben es hier mit einer außergewöhnlichen Schwachstelle mit enormen Schadenspotential zu tun. Noch haben alle Unternehmen und Organisationen die Gelegenheit, sich wirksam vor einem Cyber-Angriff zu schützen und ein Krisenszenario zu vermeiden. Die Erfahrungen mit WannaCry und NotPetya haben gezeigt, dass es 2017 trotz verfügbarer Schutzmechanismen eine viel zu hohe Zahl verwundbarer Systeme gab, die innerhalb weniger Wochen angegriffen wurden. Deshalb weisen wir nun erneut und ausdrücklich auf diese Schwachstelle hin und rufen Windows-Anwender auf, die verfügbaren T-Sicherheitsmaßnahmen umzusetzen, so BSI-Präsident Arne Schönbohm.

Bluekeep ist aus der Ferne und ohne Zutun des PCBesitzers ausnutzbar und ermöglicht daher einen Angriff mit Schadsoftware, die sich wurmartig selbstständig weiterverbreitet. Betroffen sind die Windows-Versionen

  • Windows XP
  • Windows Server 2003
  • Windows 7
  • Windows Server 2008 R2
  • Windows Server 2008

Alle neueren Windows-Varianten sind laut Microsoft nicht anfällig für Bluekeep. Sicherheitsupdates für aktuelle Windows-Versionen stehen zur Verfügung. Microsoft hat auch für viele ältere Windows-Versionen, die eigentlich nicht mehr unterstützt werden, Updates bereitgestellt. Das BSI rät Anwenderinnen und Anwendern, den jeweiligen Patch möglichst umgehend einzuspielen. Nötige Kompatibilitätsprüfungen, etwa in Produktivnetzen, sollten mit Blick auf die Bedrohungslage möglichst beschleunigt durchgeführt werden.

Das BSI hat erneut eine Cyber-Sicherheitswarnung mit detaillierten Handlungsempfehlungen an Betreiber Kritischer Infrastrukturen und die Teilnehmer der Allianz für Cyber-Sicherheitherausgegeben.

bsi.bund.de

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