eGK: Umfrage zeigt Wichtigkeit von Interoperabilität und Standardisierung

Chancen und Nutzen durch die Einführung der eGK werden von den Befragten Ärzten, Apothekern und Krankenhausangestellten insgesamt erwartet, jedoch unter erheblichen Anpassungen der bestehenden EDV-Ausstattung. Mit Blick auf den Informationsstand zur eGK sehen sich Ärzte insgesamt besser informiert als Apotheker. Von diesen geben 47 % an, ihr aktueller Wissensstand sei „noch nicht ausreichend“, während rund ein Drittel der befragten Ärzte ihn als „gut / sehr gut“ einschätzen. Bei der Frage nach den Risiken werden von beiden Berufsgruppen eher „Anschaffungskosten“ (96 %), „technische Pannen“ (92 %), „höhere Betriebskosten“ (91 %) bzw. „persönlicher Mehraufwand“ (81%) gesehen als etwa Probleme durch „Datenschutz-Verletzungen“, „übermäßige Kontrollen“ oder „Konflikte durch Transparenz“. Den größten Nutzen versprechen sich die Befragten für die Behandlungsqualität und hier vor allem von den Möglichkeiten zur „Verringerung des Kartenmissbrauchs“ (60 %), wobei 9 % dies nur in Verbindung mit einer elektronischen Patientenakte (EPA) erwarten. Mit der „Vermeidung von Doppeluntersuchungen“ und „Kommunikationsverbesserungen“ rechnet die Hälfte der Befragten (24 % von ihnen wiederum in beiden Fällen nur in Verbindung mit einer EPA). Insgesamt zeigen sich die befragten Ärzte skeptischer als die Apotheker. Bei der Frage nach der Wichtigkeit verschiedener technischer Aspekte kommt es mehr auf das Funktionieren der IT an als auf einen bestimmten Hersteller: Die Mehrzahl der Befragten empfindet eine „reibungslose Zusammenarbeit“ (95 %), eine „einfache Handhabung“ (92 %) und die „Integration bestehender EDV“ (84 %) als „sehr wichtig“. Die Ergebnisse unterstreichen die Bedeutung von Interoperabilität und Standardisierung telematischer Anwendungen im Gesundheitswesen. Die kritische Position der Ärzte ist insofern stimmig, als dass sie hohe Kosten für sich erwarten, die Nutznießer aber auf Seiten der Kostenträger sehen. Die Umfrageergebnisse von bdvb und ZTG sind hier kongruent zu den vielfach geäußerten Befürchtungen und Ängsten bestimmter Berufsgruppen. Das ZTG hat sich gefragt, wie man mit diesen Erkenntnisse umgehen soll, und meint, zum einen wären Zahlen zu den tatsächlichen finanziellen Belastungen der Ärzteschaft durch die eGK von entspannender Wirkung, zum anderen lasse sich schlussfolgern, dass mehr Informationen über die Innovationskraft der neuen, mit der eGK verbundenen Anwendungen sinnvoll wäre. Teilgenommen an der Umfrage haben 175 Apotheker, 116 niedergelassene Haus- und Fachärzte, 31 Zahnärzte sowie 15 Personen aus Krankenhäusern, 7 von Krankenkassen und 23 andere. b.reiss@ztg-nrw.de www.ztg-nrw.de 

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