„Der intelligente Einsatz von Kommunikationstechnologien im Gesundheitswesen bringt einen enormen Schub in der medizinischen Versorgung. Davon profitieren die Patienten. Zugleich gibt es kräftige Impulse für Wachstum und Beschäftigung,“ erklärte BDI-Hauptgeschäftsführer Werner Schnappauf auf dem Kongress in Berlin. „In der Verwaltung sorgt intelligente Vernetzung für eine jährliche Ersparnis von fünf Milliarden Euro“, sagte Schnappauf. „Voraussetzung ist der unverzügliche Start der elektronischen Gesundheitskarte. Sie muss rasch um freiwillige Angebote wie die elektronische Patientenakte erweitert werden. Dadurch können Ärzte medizinische Daten wie Medikation und Bildaufnahmen künftig aktuell und zuverlässig abrufen. Das erhöht die Sicherheit für die Patienten und senkt die Kosten. Sicherheit und Vertraulichkeit von Gesundheitsdaten sind unabdingbar. Sie lassen sich durch hochmoderne Methoden der Verschlüsselung garantieren.“ Schnappauf wies darauf hin, dass der Gesundheitssektor von der aktuellen Finanzkrise nicht so stark wie andere Wirtschaftsbranchen betroffen sei. „Er erweist sich als ein Stabilitätsanker der deutschen Wirtschaft.“ Gerade jetzt müssten die Reformbemühungen intensiviert werden, damit dies auch künftig so bleibe: „Wir brauchen mutige Reformen, die den Gesundheitsmarkt von Bürokratie befreien und für Innovationen öffnen. Zentral für mehr Wettbewerb im Gesundheitswesen ist es, Gesundheits- und Arbeitskosten zu entkoppeln.“ Auf dem Kongress wurde außerdem die Studie „“Monitoring eHealth & Gesundheitswirtschaft““ vorgestellt, die im „“Jahrbuch Gesundheitswirtschaft 2009″“ veröffentlicht wird. Laut dieser gehen Krankenhäuser und Krankenkassen davon aus, dass die Qualität der Gesundheitsversorgung bis 2013 tendenziell verbessert sein wird, wohingegen Ärzte zu einer pessimistischen Einschätzung kommen. Krankenversicherungen beurteilen zudem ihre wirtschaftliche Lage im kommenden Jahr mit knapper Mehrheit positiv, während die Ärzte nur eine befriedigende bis schlechte Zukunft vor sich sehen. Entsprechend ist unter den Ärzten die Bereitschaft gering, sich für die eGK zu engagieren: Weniger als ein Viertel der niedergelassenen Ärzte trifft laut der Studie derzeit Vorbereitungen für die Einführung der neuen Gesundheitskarte. Basis der Befragung waren 1750 Krankenhäuser und 1000 niedergelassene Ärzte sowie 200 Krankenkassen. Derweil hat laut einem Bericht von heise das Aktionsbündnis „“Stoppt die e-Card““ eine Faxaktion gestartet, in der Ärzte in der Startregion Nordrhein aufgerufen werden, ein Protestfax an ihre zuständige kassenärztliche Vereinigung zu schicken und zu erklären, dass sie keine neuen Kartenlesegeräte bestellen, solange nicht eindeutig geklärt sei, ob niedergelassene Ärzte zur zentralen Online-Anbindung ihrer Praxis verpflichtet sind. Dies gehe auf eine Forderung der AOK Rheinland zurück: Die Krankenkasse weigert sich, elektronische Gesundheitskarten auszugeben, wenn auf Seiten der Ärzte keine Verpflichtung bestehe, ihre Praxen mit einem VPN-Konnektor ans Netz der medizinischen Telematik anzuschließen. www.bdi-online.de
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