Nach einer aktuellen Studie im Auftrag von BITKOM, BDI, ZVEI und Hartmannbund sehen fast die Hälfte der befragten Krankenkassen und Kliniken „“unklare rechtliche, technische und organisatorische Rahmenbedingungen““ als wesentliches Hemmnis für die Einführung der elektronischen Gesundheitskarte. 82 Prozent der befragten Krankenkassen und 86 Prozent der Kliniken benötigen länger als ein halbes Jahr, um ihre ITK-Infrastruktur für die neue Karte vorzubereiten – vorausgesetzt, die relevanten technischen Spezifikationen liegen vor. „“Davon sind wir noch weit entfernt““, kritisierte Harms. Bisher sei nicht einmal klar, in welchen Regionen die Praxistests durchgeführt werden, die im 4. Quartal 2006 starten sollen. Um das Projekt zu beschleunigen, stellt die ITK-Industrie über die Bitkom Servicegesellschaft ab sofort 130 Telematik-Experten bereit. „“Die Unternehmen bringen ihre besten Köpfe ein, um die Projektgesellschaft Gematik bei der Einführung der Gesundheitskarte technisch und organisatorisch zu unterstützen““, sagte Harms. Die ITK-Unternehmen stellen Software-Entwickler, Netzwerk-Fachleute, Smart Card-Spezialisten und andere Experten zur Verfügung, die von der Gematik bei Bedarf abgerufen werden können. Die Gematik ist als Betriebsorganisation für die Einführung und den Betrieb der Gesundheitskarte zuständig. „“Die Experten werden zu reduzierten Tagessätzen an dem Projekt arbeiten““, sagte Harms. Damit leiste die ITK-Industrie einen freiwilligen Entwicklungsbeitrag zu dem Projekt. Nach Schätzung des BITKOM haben die Unternehmen seit 2003 bereits rund 50 Millionen Euro in die Entwicklung der Gesundheitskarte investiert. Die Gesamtinvestitionen für die Einführung der Karte bei Ärzten, Krankenhäusern, Apotheken, Krankenkassen und Versicherten betragen voraussichtlich rund 1,4 Milliarden Euro. ITK-Industrie, Krankenkassen und das Bundesgesundheitsministerium rechnen damit, dass sich die Investitionen innerhalb weniger Jahre amortisieren werden. Die elektronische Verarbeitung von Rezepten, die Verhinderung von Kartenmissbrauch oder die Vermeidung von Falschbehandlungen führen zu hohen Einsparungen im Gesundheitssystem. m.shahd@bitkom.org www.bitkom.org
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