100.000er Tests für Telematikanwendungen unverzichtbar

Der Vorstand der Kassenärztlichen Bundesvereinigung und Vorsitzende der Gesellschaft für Telematikanwendungen der Gesundheitskarte mbH (gematik) Dr. Carl-Heinz Müller hat in einer Veröffentlichung seines Verbandes betont, dass die 100.000er Tests zur elektronischen Gesundheitskarte sehr wohl stattfinden sollen. Die Gesellschafter der gematik hätten Ende Oktober einen Plan für den bundesweiten Rollout der eGK beschlossen. Hierbei hätte es sich allerdings um eine Form der Karte gehandelt, die sich von der jetzigen Krankenversichertenkarte (KVK) lediglich dadurch unterscheide, dass sie über ein Foto des Versicherten verfüge. Dies solle den Missbrauch der KVK verhindern. Damit sei eine alte Forderung der Ärzteschaft erfüllt. Für diese Karten, die ansonsten noch keine neuen Funktionalitäten aufweisen, seien in der Tat keine weiteren Tests notwendig. Im Hinblick auf die neuen Telematik-Anwendungen wie das elektronischen Rezept oder die Online-Anbindung seien die Tests aber unverzichtbar und müssten in vollem Umfang stattfinden. Anderslautende Aussagen, die hierzu kolportiert wurden, seien falsch. Man bräuchte die 100.000er-Tests, um Erfahrungen über das Zusammenspiel der technischen Komponenten, Dienste und Anwendungen in der Praxis zu gewinnen. Nur so könnten mögliche Fehlentwicklungen rechtzeitig erkannt und abgestellt werden. Die Politik sollte ein vitales Interesse daran haben, dass ein Jahrhundertprojekt wie die eGK wirklich auf Herz und Nieren getestet wird, bevor es in die Fläche ginge, betonte Müller. Auch über den Einführungstermin der eGK herrscht nach vie vor wilde Spekulation. Gegenüber der Thüringer Allgemeinen hat Günther Buchholz von der kassenzahnärztlichen Bundesvereinigung geäußert, dass er den vom Bundesgesundheitsministerium ins Auge gefassten Termin April 2008 als Starttermin des Rollouts der eGK für „“vollkommen unrealistisch““ halte. Gegenüber der Zeitung erklärte er, dass die Gesundheitskarte im vierten Quartal 2009 kommen könne. Die bayerische Sozialministerin Christa Stewens ist der gleichen Meinung und hatte vor kurzem den Januar 2010 als Starttermin für die eGK genannt. Der Sprecher der Projektgesellschaft Gematik, Daniel Poeschkens, nannte gegenüber der Thüringer Allgemeinen mit dem vierten Quartal 2008 einen leicht verspäteten Termin. Als Grund sieht die mit der Einführung der Karte betraute Gesellschaft offenbar die sich nicht ausreichende Produktion von Terminals, die die neue Karte auslesen können. Verwirrung in die Debatte um die 100.000er Tests und den Rollout der eGK hatten auch im August die Äußerungen des für die eGK zuständigen Staatssekretärs Klaus Theo Schröder gesorgt, als er bekannt gab, dass nach Ansicht des Bundesgesundheitsministeriums keine 100.000er Test mehr notwendig seien, da man den 10.000er-Test sehr gute Zwischenergebnisse erhalten habe. Man sei überzeugt, dass direkt mit dem Rollout beziehungsweise der industriellen Massenproduktion der Komponenten begonnen werden kann. (OMNICARD NL August 2007) www.kbv.de www.gematik.de www.thueringer-allgemeine.de www.stmas.bayern.de 

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