World Payments Report 2010

Der jährlich erscheinende World Payments Report untersucht die neuesten Trends im globalen Zahlungsverkehr und berücksichtigt dabei die Zahlungsvolumina und die genutzten Instrumente. Der Report 2010 zeigt auf, dass Karten weltweit weiterhin die bevorzugten bargeldlosen Zahlungsinstrumente sind und in den meisten Märkten mehr als 40 Prozent der Zahlungen ausmachen, weltweit sogar 58 Prozent. In Deutschland haben Kartenzahlungen einen Anteil von rund 14 Prozent am bargeldlosen Zahlungsverkehr, während 50 Prozent auf Lastschriftverfahren und weitere 35 Prozent auf Überweisungen entfallen. Der Bargeldumlauf in der Eurozone wächst seit 2002 kontinuierlich um jährlich rund 11 Prozent, was einen signifikanten Kostenfaktor für die Volkswirtschaften darstellt. Alternative oder Nicht-Bank-Anbieter haben besonders in den Schwellenmärkten große Fortschritte bei den mPayments und ePayments gemacht, obgleich beide Zahlungsformen nach wie vor nur einen kleinen Anteil an den weltweiten Transaktionsvolumina haben. Der Report unterstreicht verschiedene Schlüsselentwicklungen des letzten Jahres in den Bereichen Single Euro Payments Area (SEPA) und Payment Services Directive (PSD), darunter die Tatsache, dass jetzt beinahe alle Mitgliedsstaaten im Europäischen Wirtschaftsraum (EWR) die PSD in nationales Recht überführt haben. Der Report zeigt zudem auf, dass die Nutzungsraten der SEPA Direct Debits (SDD) bisher sehr niedrig sind, obgleich sie bereits im November 2009 für Konsumenten und Unternehmen eingeführt wurden. Gleichzeitig ist die Nutzung der SEPA Credit Transfers (SCTs) weiter gestiegen, wenn sie auch immer noch hinter den Erwartungen zurückbleibt. Beinahe alle Stakeholder, inklusive Regierungen und Branchenvertreter, stimmen nun darin überein, dass sich die vollständige SEPA-Migration ohne unterstützende Regulierung weiter verzögern wird. Im Juni 2010 gab die Europäische Kommission bekannt, dass sie nun die Formulierung verbindlicher, gesetzlicher Endtermine für die Migration plant. „Während dieses Jahr weitere Fortschritte in Sachen SEPA gemacht wurden, verläuft der Prozess der Umsetzung dieser ambitionierten Initiative in die Realität weiter schleppend,” sagt Klaus-Georg Meyer, Head of Financial Services in Deutschland und der Schweiz bei Capgemini. „Globale wirtschaftliche Herausforderungen und Nachwirkungen der Krise haben den Fortschritt behindert und bei einigen Banken und Endkunden zu einem Zögern in Bezug auf notwendige Investitionen zur Beschleunigung der SEPA-Migration geführt. Allerdings richten viele Banken aufgrund erneuter Regulierungsaktivitäten zum Thema Liquidität erneut ihr Augenmerk auf das Zahlungsverkehrsgeschäft.” Das Zusammenwirken von krisenbedingten Regulierungsmaßnahmen, neuen Technologien und zusätzlichem Wettbewerb erhöht zunehmend die Komplexität des Zahlungsverkehrs. Die für diesen Report befragten Bankenmanager merkten an, dass die Zahlungsbranche viele neue Markteintritte erlebt hat, beispielsweise ePayment- Anbieter und dass die Veränderungen insgesamt einen Anpassungsdruck auf die traditionellen Marktteilnehmer auslösen. Brian Stevenson, Chief Executive der RBS Global Transaction Services, erklärt: „Die Banken stehen aktuell vor einer Vielzahl von Herausforderungen, die aus der sich rasch verändernden Welt des Zahlungsverkehrs resultieren. Diese Herausforderungen bieten aber auch signifikante Chancen für jene Banken, die ihre Strategien anpassen und sich rasch verändern können, um so die neue Art zu Arbeiten in der globalen Zahlungsbranche zu ihrem Vorteil zu nutzen.““ Die Ergebnisse der Studie zeigen, dass Banken sich zunehmend darüber klar werden müssen, in welchem Umfang der Zahlungsverkehr zum Kernbereich ihrer Geschäftsstrategien gehört. Dabei müssen sie auf eine ausgewogene Kombination an umsatz- und kostenfokussierten Initiativen setzen, die möglicherweise einer klaren Definition der Sourcing-Strategie sowie des Aufbaus kosteneffektiver Zahlungsprozesse und -architekturen bedürfen. Besonders die Bereiche, die den Kundenkontakt und den Prozess der Zahlungsdienstleistungen tangieren, dürften hiervon betroffen sein. Partnerschaften und Sourcing-Strategien werden in diesem Zusammenhang wohl eine zunehmend wichtigere Rolle bei den Zahlungsstrategien der Banken spielen. Kooperationen mit Dritten bei umsatzorientierten Initiativen könnten den Banken helfen, die Time-to-Market zu verbessern, Investitionslasten zu streuen, die operativen Kosten neuer Zahlungsinitiativen zu senken und ihre Präsenz am Zahlungsmarkt zu vergrößern. Insourcing und Outsourcing sind jetzt auch feste Bestandteile kostenorientierter Initiativen, wodurch die Banken ihre Kosten senken und Skalen- und Effizienzeffekte erzielen können. Der Report identifiziert zudem einen neuen Trend bei vielen Banken, ihre Betriebsmodelle und Architekturen im Zahlungsgeschäft zu überdenken und operative Einheiten in zentrale Payment Hubs mit einem Fokus auf Kostenoptimierung und Umsatzwachstum zu integrieren. Dies kann die Banken dazu befähigen, die Performance und Profitabilität jedes Zahlungsinstruments besser zu verstehen, ihren Kunden individuell zugeschnittene Mehrwertdienste und entsprechend individualisierte Preis- und Abrechnungsmodelle anzubieten. Dabei sollten sie einen offenen, flexiblen und skalierbaren Ansatz verfolgen, der es ihnen ermöglicht, mehr mit weniger zu erreichen. www.capgemini.com 

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