Monitor berichtete außerdem von scharfer Kritik an der geplanten Einführung der elektronischen Gesundheitskarte durch den Regierungsberater Prof. Jürgen Wasem. Dieser hatte in der Sendung erklärte, die Karte werde „primär aus politischen Gründen“ an den Start gehen: „Ökonomisch wird sie ein Minusgeschäft sein, das letztlich die Versicherten zahlen“, so Wasem, der einer der wichtigsten Berater von Bundesgesundheitsministerin Ulla Schmidt (SPD) ist. Wasem ist Vorsitzender des Bewertungsausschusses für ärztliche Leistungen und des „Wissenschaftlichen Beirats“ zum Risikostrukturausgleich. Da die Karte nicht alle Leistungen erbringe, solle auf den geplanten Start zunächst verzichtet werden. Bei dem abgeschlossenen zweijährigen Test der Karte mit 10 000 Patienten in der Modellregion Bochum-Essen hat es gravierende Mängel bei der technischen Anwendung gegeben, berichtet das Magazin weiter. So beklagen die teilnehmenden Ärzte, das elektronische Rezept benötige doppelt so viel Zeit wie das handschriftliche Ausstellen. Auch die digitale Kommunikation zwischen den Ärzten stehe nicht zur Verfügung. Die Eintragung von Notfalldaten sei zu kompliziert und zeitaufwändig. Laut Ulla Schmidt bleibt es bei der geplanten Einführung am 1. Oktober.
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