Infineon trotzt der nachlassenden Wirtschaftsdynamik

Weltwirtschaftliche Unsicherheiten infolge hoher Staatsschulden in Europa führten im Verlauf des Geschäftsjahrs 2012 zu wachsender Kundenzurückhaltung. Nach 51 Prozent Umsatzwachstum im Geschäftsjahr 2010 und einem weiteren Erlösanstieg von 21 Prozent im Geschäftsjahr 2011 ergab sich dadurch ein Rückgang im Konzernumsatz des Geschäftsjahrs 2012 um 2 Prozent auf 3,904 Milliarden Euro.

Dabei traf die sich eintrübende weltwirtschaftliche Nachfrage vor allem das Geschäft mit Leistungshalbleitern für Industrie-, Computing- und Konsum-Anwendungen: Im Segment Power Management & Multimarket (PMM) ging der Umsatz um 7 Prozent und im Segment Industrial Power Control (IPC) um 9 Prozent gegenüber dem Vorjahr zurück. Dem gegenüber konnten die Segmente Automotive (ATV) und Chip Card & Security (CCS) ein Erlöswachstum von jeweils 7 Prozent verbuchen.

Der Umsatz lag innerhalb des durch diese vier Segmente definierten Kerngeschäfts von Infineon in Summe mit 3,774 Milliarden Euro fast genau auf der Höhe des Geschäftsjahrs 2011. Der Rückgang des Konzernumsatzes ist hauptsächlich auf das Auslaufen der Auftragsfertigung für die verkauften Wireline-Communications- und Mobilfunkgeschäfte zurückzuführen. Die damit zusammenhängenden Erlöse werden unter Sonstige Geschäftsbereiche (OOS) erfasst, deren Umsatz sich gegenüber dem Geschäftsjahr 2011 um 91 Millionen Euro oder 42 Prozent auf 125 Millionen Euro verringerte.

Ausblick für das Geschäftsjahr 2013

Für das Geschäftsjahr 2013 erwartet Infineon bei einem unterstellten Wechselkurs des Euro gegenüber dem US-Dollar von 1,25 einen Umsatzrückgang gegenüber dem Vorjahr um einen mittleren bis hohen einstelligen Prozentsatz. Bei dieser Prognose wird davon ausgegangen, dass die Umsatzentwicklung in der ersten Geschäftsjahreshälfte verhalten bleibt, sich in der zweiten Geschäftsjahreshälfte aber merklich beleben wird. Der Umsatz in den Segmenten ATV, PMM und CCS wird sich besser als der Konzerndurchschnitt entwickeln, während das Segement IPC einen Erlösrückgang deutlich über dem Konzerndurchschnitt verzeichnen dürfte. Des Weiteren werden die Umsätze im Segment OOS erneut deutlich sinken, da die Produktlieferungen und Serviceleistungen im Zusammenhang mit den verkauften Wireline-Communications- und Mobilfunkaktivitäten weiter reduziert werden.

„Der konjunkturelle Gegenwind wird stärker. Und wir sehen nicht, dass er sich schnell drehen wird. Für das Geschäftsjahr 2013 erwarten wir daher einen Umsatzrückgang. Mit Energieeffizienz, Mobilität und Sicherheit setzt Infineon weiter auf die richtige Strategie“, kommentierte Dr. Reinhard Ploss.

In Anbetracht der weltwirtschaftlichen Unsicherheiten sowie des fortgesetzten Erlösrückgangs hat das Unternehmen eine Reihe von Maßnahmen zur Stabilisierung der Marge beschlossen. In der Fertigung werden nicht ausgelastete Produktionsanlagen vorübergehend abgeschaltet, der Einsatz von Zeitarbeitern verringert und es wird selektiv Kurzarbeit eingeführt. Darüber hinaus wird das Investitionsbudget des Geschäftsjahrs 2013 von bisher geplanten 500 Millionen Euro auf etwa 400 Millionen Euro weiter reduziert. Bei Forschung und Entwicklung sowie Vertrieb und Verwaltung werden unter anderem strategisch wenig bedeutsame Projekte verschoben oder gestrichen sowie die Kosten externer Dienstleister reduziert. Darüber hinaus wurde der Personalstand in etwa auf dem Niveau per Ende des Geschäftsjahrs 2012 eingefroren, bestimmte Gehaltserhöhungen wurden verschoben und die am langfristigen Margenziel des Unternehmens ausgerichtete variable Vergütung wird zu zusätzlichen Kostenreduktionen führen. Die insgesamt resultierenden Einsparungen werden sich voraussichtlich auf mehr als 100 Millionen Euro belaufen. In Summe rechnet Infineon für das Geschäftsjahr 2013 unter Einbezug aller bereits beschlossenen Kostensenkungsmaßnahmen mit einer Segmentergebnis-Marge in Höhe eines mittleren bis hohen einstelligen Prozentsatzes vom Umsatz.

www.infineon.com

 

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