EKS: Debit-Schadensstatistik 2017

Die deutlichste Tendenz 2017 ist der wieder zunehmende internationale Einsatz von magnetstreifenbasierten Kartendubletten an Geldautomaten und POS-Terminals. Hier sind die Brutto-Schäden im Vergleich zum Vorjahr um 15 Prozent gestiegen, die Anzahl solcher Transaktionen um 11 Prozent. Die Gesamtzahl solcher Fälle hat sich im Vergleich zum Vorjahr um 23 Prozent erhöht.

Trotz des Zuwachses bei der Dubletten-Schadensentwicklung sieht die EKS einen positiven Aspekt, wenn man die Zahlen in einem größeren Kontext betrachtet. Nachdem 2016 ein Rekordtief verzeichnet werden konnte, lagen die Zahlen 2017 immer noch auf dem zweitniedrigsten Niveau im Zehnjahresvergleich. Spitzenreiter beim Einsatz der Dubletten sind Indonesien (über 29%) und USA (über 22%).

Geldautomaten werden in Deutschland immer häufiger manipuliert. Es wurden rund 35 Prozent mehr Angriffe gezählt als im Vorjahr. Berlin ist auch in Sachen Geldautomaten-Manipulationen Hauptstadt. Dort finden mehr als die Hälfte aller Angriffe auf Geldautomaten statt. Weitere Schwerpunkte liegen in NRW und Hamburg. POS-Terminal-Manipulationen gibt es weiterhin keine.

Die Reiselust der Deutschen ist groß. Dementsprechend werden sie auch Opfer von Manipulationen an ausländischen Geldautomaten. Solche Fälle sind in den Ländern Mexiko und Italien am häufigsten aufgetreten, dicht gefolgt von Großbritannien, der Türkei und Indonesien.

Aufgrund der vermehrten Manipulationen wurden 2017 fast dreimal so viele Zahlungskarten vorsorglich (durch Sicherheitsmitteilungen über das EKS-Net) gesperrt wie im Vorjahr. Von Netzbetreibern und Händlern wurden 2017 außerdem 161 Meldungen wegen Verdacht auf Terminalmanipulation eingereicht.

Eindeutig negativ ist die Entwicklung der Schadensstatistik 2017 bei gewalttätigen Angriffen auf Geldautomaten. Es geht nicht mehr um das Abgreifen von Kartendaten oder um Manipulationen. Stattdessen ist Bargeld das unmittelbare Ziel. Dazu brechen die Täter den Geldautomaten auf, reißen ihn heraus oder riskieren durch eine Sprengung sogar noch größere Schäden. Die Sprengstoff-Methode ist inzwischen mit 65 Prozent der Attacken die weitaus häufigste und auch die erfolgreichste. Mit Herausreißen (bei 7% der Angriffe die Vorgehensweise) war jeder sechste Versuch erfolgreich. Das Aufbrechen von Geldautomaten gelang bei 42 von 103 Versuchen.

Dieser Artikel wurde von Frank Braatz (Mitglied des Programmbeirats der ProfitCard) in der SOURCE 03/2018 veröffentlicht.

Neueste Artikel

Ein neuer Digitaler Ausweis-Service ermöglicht die vollautomatisierte Identifikation und Legitimierung von Sparkassen-Kunden innerhalb kürzester Zeit. Entwickelt wurde der Service von der S-Markt & Mehrwert. Die Pilotierung und Einführung wird…

Der Vorsitzende des IT-Planungsrates und der Hauptgeschäftsführer des Bankenverbandes sowie die Geschäftsführer von Bank-Verlag und Governikus vereinbaren intensiven Informationsaustausch der beiden Branchen.

Nach der Hauptversammlung vom 29. April 2019 berief der Aufsichtsrat auf seiner Sitzung am 9. Mai Massimo Sarmi zum Vizepräsidenten des Aufsichtsrats. Zugleich wurde Nicola Cordone als Vorstandsvorsitzender (CEO) des…