Absatzmärkte von Smart Cards kaum verändert

Er erwartet, dass auch in den nächsten Jahren die Mehrzahl der abgesetzten Smart Cards für den Einsatz in Mobiltelefonen und als sichere Bankkarten bestimmt sein wird. Zum Beispiel soll die für 2005 erwartete breite Einführung von GSM-Mobiltelefonen der dritten Generation den Bedarf an SIM-Karten treiben. Auch die von Kreditkartenorganisationen wie Europay, Mastercard und Visa in Gang gebrachte Umstellung von Magnet-Kreditkarten zu Smart Cards werde in Europa und Teilen Asiens für Mehrbedarf sorgen, wenn auch vorerst weniger in Nordamerika. Die Nutzung von Smart Cards für andere Einsatzgebiete scheint jedoch weiterhin zu stagnieren. Lediglich die amerikanischen Regierungsbehörden und eine kleine Zahl großer multinationaler Konzerne haben sie als Identitätsausweis für ihre Mitarbeiter eingeführt. Der Einsatz als Zahlungsmittel in Massentransportsystemen hat noch nicht die erwartete Größenordnung erreicht, weil mehrere Projekte verschoben oder zurückgestellt wurden. Auch als Mittel zur Kundenbindung großer Handelsketten oder -verbände sind Smart Cards bisher hinter den in sie gesetzten Erwartungen zurückgeblieben, berichtet Bartels. Während sie im Gesundheitswesen in Europa vergleichsweise gut abschneiden, sind in Amerika Krankenversicherungen und -behörden in Bundesstaaten wie Ohio aus Sicherheitsgründen wieder zum Einsatz von Magnetstreifen-Karten zurückgekehrt. Neue Absatzchancen sieht Bartels in der Absicht der amerikanischen Bundesregierung, Smart Cards mit biometrischen Identifikationsmöglichkeiten einzusetzen, um unerwünschte Einreisende besser zu erkennen. Außerdem planen verschiedene amerikanische Banken, Smart Cards mit RFID als kontaktlose Kreditkarte zu nutzen. Darüberhinaus wollen Länder wie Oman, die Vereinigten Arabischen Emirate oder Malaysia Smart-Cards anstelle von Personalausweisen verwenden. Auch im Bereich Pay-TV werden weitere Einsatzmöglichkeiten gesehen, deren Größenordnung aber vom Tempo der Einführung und Nutzung abhängt. Insgesamt gesehen soll sich die Zahl der 2004 verkauften Smart Cards, die auf rund 1,094 Milliarden Stück geschätzt wird, gegenüber 2000 (551 Millionen Stück) aber nicht einmal verdoppelt haben. Als führende Anbieter multifunktionaler Smart Cards hat Bartels Gemplus und Axalto ausgemacht, gefolgt von Oberthur, Giesecke & Devrient sowie Orga. Karten mit weniger breiten Nutzungsmöglichkeiten werden von der italienischen Incard, der schwedischen Xpon-Card oder der südafrikanischen Prism Holdings angeboten. Von den Halbleiterherstellern, die Technologie und Chips für Smart Cards liefern, hat sich bisher nur STMicroelectronics durch die Übernahme von Incard und Proton direkt am Smart Card-Markt engagiert. ihielle@hfn.de www.forrester.com 

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