Banken fordern internationale Kooperation im Kampf gegen Missbrauch

Die wichtigsten Ergebnisse der Studie lauten: • Missbrauch ist global, gut ausgebildet und progressiv. Sechsundneunzig Prozent der Befragten glauben, dass Betrug auf einer globalen Bühne begangen wird. Betrug ist nach Ansicht der Befragten ein gelerntes Verhalten und wird von einem Teil der Welt in den nächsten weitergegeben. Das bedeutet, dass die Branche antizipieren kann, wie Betrüger das nächste Mal zuschlagen – und vor einem möglichen Angriff präventiv in Aktion treten können. • Banken sind die Hände gebunden. Die Anstrengungen der Banken, Missbrauch zu bekämpfen, werden durch die Sorge über die Wahrnehmung der Kunden und die eigene Wettbewerbsfähigkeit beschränkt. Wie einer der Befragten feststellt: „Organisationen verschweigen Missbrauch und die damit verbundenen Verluste und das behindert unsere Möglichkeiten zur Zusammenarbeit.“ Die Gesetzgebung zum Datenschutz wird von vielen Banken als wesentliche Hürde für die Kooperation innerhalb der Branche angesehen, wenn auch europäische Datenschutzexperten kürzlich bei einem First Data Forum vermuteten, dass die Probleme mehr mit der Wahrnehmung und dem Verständnis als mit den Realitäten des aktuellen gesetzlichen Rahmens zu tun haben. • Regulierungen können eine Zwangsjacke sein. Fünfundfünfzig Prozent der Befragten glauben, dass Regulierungen helfen, den Missbrauch zu bekämpfen. Andere, vor allem in der Region Westeuropa, sind besorgt, dass Regulierungen sich als zu restriktiv für eine sich schnell verändernde Umgebung erweisen könnten. Katy Worobec, Leiter des Bereichs Missbrauchskontrolle bei der APACS, dem englischen Verband der Zahlungsverkehrsbranche, kommentiert: “Regulierungen laufen Gefahr, die stetige Veränderung von Missbrauchsfällen nicht zu berücksichtigen und tun sich schwer, die nötige Flexibilität mit einzubeziehen, die notwendig ist, um auf neue Entwicklungen reagieren zu können. Missbrauch verändert sich stetig und wandert zu schnell, um ihn mit unflexibler Gesetzgebung zu umgeben.“ • Banken sind am meisten über neuen und neu entstehenden Missbrauch besorgt. Obwohl der Missbrauch am Geldautomaten und am Point of Sale heute vorherrschend ist und die größten Verluste nach sich zieht, ist der Missbrauch beim Fernabsatz schon heute ein Problem in ganz Westeuropa und eine große Gefahr gerade in den Regionen, in denen weitere Steigerungen bei der Nutzung des Internets erwartet werden. Der Missbrauch im Bereich Online-Banking bietet dem Täter Skaleneffekte (die Möglichkeit, mehr Menschen in kürzerer Zeit zu betrügen) und reduziert das persönliche Risiko, erkannt zu werden. Achtunddreißig Prozent der Befragten berichten über vermehrte Phishing-Attacken, mehr als ein Drittel beobachtet steigenden Missbrauch beim Fernabsatz. Cédric Sarazin von der Cartes Bancaires, Chairman der Card Fraud Prevention Task Force des European Payments Council, stellt dazu fest: “Ein gemeinsamer Trend in allen wichtigen Märkten ist, dass online-Transaktionen ohne Karten immer mehr Missbrauch generieren. Auch wenn die Gesamtzahl der Betrugsfälle zurückgeht, müssen wir sehr vorsichtig sein, weil sich der Missbrauch beim Fernabsatz zu einem noch viel größeren Problem entwickeln könnte.” • Technologie ist ein Schlüssel im Kampf gegen Missbrauch Viele Organisationen führen gegenwärtig Anti-Skimming-Instrumente ein und verbessern die Sicherheit an ihren Geldautomaten. Innovative Möglichkeiten zur Datenanalyse werden überprüft und weiter untersucht. Eine Link-Analyse beispielsweise hilft Banken, eine Gesamtsicht über Missbrauch in der ganzen Organisation zu gewinnen, während eine Multi-Faktor Authentifizierung verspricht, das Vertrauen auf statistische Daten zu reduzieren. Banken müssen die Implementierungskosten für neue Technologien vor dem Hintergrund der Kosten des Missbrauchs evaluieren. Das betrifft sowohl die direkten Kosten als auch die Auswirkungen auf das Vertrauen der Kunden. Jackie Barwell, Direktor des Bereiches Missbrauchsmanagement, Europa, Mittlerer Osten und Afrika bei First Data International, kommentiert: “Die Experten, die an unserer Studie teilgenommen haben, nehmen zur Kenntnis, dass Missbrauch zunehmend ein globales Phänomen ist, das eine globale Antwort erfordert. Gleichzeitig ist es ein sensibles Thema für Banken, die über ihre Reputation, Wettbewerbsfähigkeit und Profitabilität besorgt sind. Banken erkennen an, dass die Zusammenarbeit innerhalb der Branche und mit anderen Interessenvertretungen wichtig ist, um Missbrauch zu bekämpfen, teilen die erheblichen Daten aber noch nicht in einem Ausmaß, das einen wirklichen Unterschied in der Auseinandersetzung machen wird. First Data setzt sich dafür ein, unsere Kunden in der ganzen Welt im Kampf gegen Missbrauch zu unterstützen. Wir sind heute weltweit aktiv und arbeiten zusammen mit Banken und Händlern, um die neuesten Lösungen gegen Missbrauch zu implementieren. (…). Wir unternehmen außerdem Schritte, um die Probleme anzugehen, die mit dem Teilen von Daten innerhalb der Branche entstehen. Dies wird immer wichtiger, da die Einführung der Single Euro Payments Area (SEPA) die grenzüberschreitenden Zahlungen erhöhen und so den Bedarf für multinationale Datenbanken zur Bekämpfung von Missbrauch verstärken wird. Bei einem Treffen Mitte März in Wien haben unsere Kunden ihre einhellige Unterstützung für eine Initiative formuliert, mit der wir die grenzüberschreitende Kooperation fördern wollen. Wir suchen daher bereits aktiv nach Lösungen, die es der Branche ermöglichen sollen, genau so effektiv zusammenarbeiten, wie es die Architekten des Betrugs schon heute tun.“ andrea.pansegrau@firstdata.de www.firstdata.com 

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