BDI und BITKOM fordern verstärkte Anstrengungen für Gesundheitskarte

Auf ihrer Gemeinschaftsveranstaltung haben BDI und BITKOM ihre Empfehlungen vorgelegt. Im Zentrum steht eine durchgängige, einheitliche ITK-Architektur, in die die elektronische Gesundheitskarte eingebettet wird. Nur wenn alle Beteiligten – Ärzte, Apotheken, Kassen, Krankenhäuser – eine gemeinsame informationstechnische Sprache sprechen und gemeinsame Schnittstellen nutzen, lassen sich die Vorteile der elektronischen Gesundheitskarte voll ausschöpfen. Allein die Kosten, die mit Einführung der Karte eingespart werden können, beziffert BITKOM auf rund 1,3 Milliarden Euro pro Jahr. Um die notwendigen rund 70 Millionen Gesundheitskarten innerhalb des dafür vorgesehenen einen Jahres bereitstellen zu können, müssen jeden Werktag 350.000 Chipkarten produziert, personalisiert und mit einem Passbild versehen werden. Insgesamt gilt es Millionen von Versicherten, 270.000 Ärzte, 77.000 Zahnärzte, 2000 Krankenhäuser, 22.000 Apotheken und 300 Kassen einheitlich zu vernetzen. Eine weitere Herausforderung sieht BITKOM darin, die derzeit über 200 unterschiedlichen Softwaresysteme für Arztpraxen und mehr als 10 Krankenhaus-Informationssysteme zu harmonisieren. Genauso wie die Bundesregierung sind BITKOM und BDI vom vielfachen Nutzen des ITK-Einsatzes im Gesundheitswesen überzeugt. Für die Einführung der einheitlichen ITK-Architektur wurde der Regierung bereits eine detaillierte Expertise vorgelegt. Neu ist die in Düsseldorf erhobene Forderung nach einer gemeinnützigen und unabhängigen Institution zur Förderung der elektronischen Kommunikation im Gesundheitswesen. Sie soll die einheitlichen informationstechnischen Standards pflegen und weiterentwickeln. Getragen von Bund, Ländern, den Spitzenverbänden des Gesundheitswesens und der Wirtschaft, würde diese neutrale Institution beispielsweise in Form einer Stiftung deutsche und internationale Experten vernetzen und die Entwicklung von E-Health vorantreiben. Eine wichtige Erfolgsvoraussetzung für die elektronische Gesundheitskarte ist nach Ansicht von BITKOM der elektronische Heilberufeausweis. Er dient als elektronische Authentifizierung von Ärzten, Apothekern und medizinischen Pflegepersonen, wenn sie auf Patientendaten zugreifen. Bereits vor Einführung der elektronischen Gesundheitskarte müssen für den Heilberufeausweis die technischen Voraussetzungen und Schnittstellen geschaffen werden. BITKOM schlägt insbesondere vor, die Bundesländer früh und intensiv in die Planungen einzubinden. Es müsse auf jeden Fall verhindert werden, dass ein Flickenteppich einzelner, inkompatibler und lückenhafter Kartenlösungen entsteht. Das Informationsbedürfnis der Versicherten bzw. Patienten soll schließlich unter anderem über eine Telefon-Hotline bedient werden. BITKOM plant Informationskampagnen, um einerseits die Versicherten und andererseits die rund 4,1 Millionen Beschäftigten des Gesundheitswesens von E-Health zu überzeugen. Ansprechpartner BITKOM: Fachreferent: Dr. Wolfgang Dierker w.dierker@bitkom.org Ansprechpartner BDI: Fachreferent: Dr. Carsten Rolle c.rolle@bdi-online.de www.bitkom.org 

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