BITKOM benennt IT-Trends 2011

„Im Jahr 2011 bleiben Technologien im Fokus, die den IT-Anwendern bessere Leistung und mehr Effizienz bringen“, sagte BITKOM-Präsident Prof. Dr. August-Wilhelm Scheer. Mit der zunehmenden Verbreitung von Smartphones und Tablet-PCs steige zudem die Bedeutung der mobilen Internetnutzung im geschäftlichen und privaten Umfeld enorm an. Trend 1: Cloud Computing Wie im Vorjahr liegt Cloud Computing auf Platz eins der wichtigsten IT-Themen. Beim Cloud Computing erfolgt die Nutzung von IT-Leistungen in Echtzeit über Datennetze (in der „Wolke“) anstatt auf lokalen Rechnern. Die Technologie entwickelt sich innerhalb weniger Jahre zu einem Milliarden-Markt mit einer hohen standortpolitischen Bedeutung für die deutsche Wirtschaft. „IT-Anwender erhöhen durch den Einsatz von Cloud Computing ihre Effizienz und steigern damit ihre internationale Wettbewerbsfähigkeit“, sagte Scheer. „Gleichzeitig ist die Technologie eine Herausforderung für die mittelständischen Anbieter von Software und IT-Services. Sie müssen ihre Produkte und Dienste entsprechend anpassen.“ Nach einer Studie der Experton Group für den BITKOM wird der Umsatz mit Cloud Computing in Deutschland von 1,9 Milliarden Euro im Jahr 2011 auf 8,2 Milliarden Euro im Jahr 2015 steigen. Das Umsatzwachstum liegt bei durchschnittlich 48 Prozent pro Jahr. In fünf Jahren werden etwa 10 Prozent der gesamten IT-Ausgaben auf diese Technologie entfallen. Trend 2: Mobile Applikationen Neben Smartphones werden sich Tablet-PCs im Massenmarkt durchsetzen. Bei den Tablets gibt es aktuell eine Flut neuer Geräte, die dem iPad folgen. Mit der steigenden Verbreitung mobiler Geräte werden viele stationäre Anwendungen auch unterwegs genutzt. Dies wiederum stimuliert die Entwicklung von Apps und mobilen Webseiten. Im vergangenen Jahr wurden in Deutschland bereits rund 750 Millionen Apps auf Smartphones und Tablet-PCs geladen. Zusätzlich zu überwiegend privat genutzten Spielen, Fahrplandiensten oder E-Books werden verstärkt mobile Anwendungen für den Einsatz in Unternehmen entwickelt. „Die neuen Firmen-Apps und mobile Websiten werden es den Mitarbeitern ermöglichen, von beliebigen Orten auf Anwendungen ihres Unternehmens zuzugreifen“, sagte Scheer. Trend 3: IT-Sicherheit Im vergangenen Jahr standen die Themen Datensicherheit und Datenschutz häufig im Fokus der Öffentlichkeit: Der Stuxnet Virus, mutmaßlich chinesische Hacker-Angriffe auf US-Firmen oder die Diskussion um Google Street View sorgten für Schlagzeilen. „Auch im laufenden Jahr bleiben Sicherheitsfragen auf der Agenda ganz oben“, sagte Scheer. Neben technischen Sicherheitslösungen rückt dabei die Abwehr des „Social Engineering“ in den Fokus. Dabei versuchen sich Internetkriminelle Zugang zu sensiblen Informationen zu verschaffen, indem sie Mitarbeiter unter Druck setzen oder ihre Hilfsbereitschaft ausnutzen. In der Datenschutzdebatte wird es im Jahr 2011 zunehmend um die Frage gehen, wie Internethändler und soziale Online-Netzwerke mit persönlichen Daten umgehen. Das Bundesinnenministerium wird zum Datenschutz einen Gesetzentwurf vorlegen. Trend 4: Social Media in Organisationen Soziale Netzwerke wie Facebook, StudiVZ oder Xing werden für die Unternehmenskommunikation immer wichtiger. Sie erleichtern die direkte Interaktion mit Kunden, potenziellen Mitarbeitern oder anderen Interessengruppen. Mit Twitter ist zudem ein Nachrichtenmedium entstanden, das einen schnellen, direkten Austausch mit einzelnen Zielgruppen ermöglicht. Im Unternehmen selbst werden Social-Media-Technologien verstärkt unter dem Stichwort Enterprise 2.0 eingesetzt. Firmeninterne Blogs, Wikis und Foren ermöglichen es den Mitarbeitern, bequem Erfahrungen, Meinungen und Wissen auszutauschen. „Organisationen müssen für die Social-Media-Nutzung die technischen und organisatorischen Voraussetzungen schaffen“, sagte Scheer. „Statt einseitiger Kommunikation mittels Werbung oder Mitarbeiterzeitschriften wird der persönliche Austausch über das Internet immer wichtiger.“ Trend 5: Virtualisierung Mit Virtualisierung können Unternehmen die Zahl ihrer Server verringern, die Flexibilität ihrer IT-Systeme erhöhen sowie Kosten sparen. Server sind im Schnitt nur zwischen 3 und 15 Prozent ausgelastet. Entsprechend schlecht ist die Energieeffizienz. Die Technologie ermöglicht den parallelen Betrieb mehrerer Betriebssysteme auf der gleichen Hardware. Ein realer Server kann von mehreren virtuellen Servern gemeinsam genutzt werden. Das erhöht die Auslastung deutlich, Einsparungen von über 50 Prozent beim Energieverbrauch sind möglich. Auch bei Computern am Arbeitsplatz geht der Trend zu schlankeren Rechnern. Bei der Desktop-Virtualisierung beziehen die abgespeckten PCs am Arbeitsplatz nicht nur einzelne Anwendungen, sondern ihre komplette Arbeitsumgebung von einem Zentralrechner. Damit können Mitarbeiter unabhängig von Arbeitsplatz und Endgerät auf ihre Daten und Anwendungen zugreifen. Der Markt für Desktop-Virtualisierung soll in Deutschland laut BITKOM im Jahr 2011 um 13 Prozent wachsen. www.bitkom.org 

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