Bundesnetzagentur veröffentlicht Grundsatzpapier zur digitalen Transformation in den Netzsektoren

Die sektorspezifische Wettbewerbsaufsicht ist Voraussetzung, um die vielfältigen Herausforderungen des digitalen Wandels zu gestalten. Dabei bleibt es wichtig, den Ausbau hochleistungsfähiger, sicherer Netzinfrastrukturen voranzutreiben. Zudem muss der Verbraucherschutz gewährleistet und ein chancengleicher Wettbewerb gesichert werden.

Zukunftsorientierte Regulierung für effiziente digitale Lösungen

Gut ausgebaute und flächendeckende Telekommunikationsnetze sind die Voraussetzung für Digitalisierung und Vernetzung. Der Telekommunikationssektor ist der zentrale Enabler für die intelligente Vernetzung von Wirtschaft und Gesellschaft.

„Das Datenvolumen in den Mobilfunknetzen und die Anzahl von SIM-Karten zur Kommunikation von vernetzten Maschinen sind im vergangenen Jahr um rund 60 Prozent gestiegen. Dies verdeutlicht, dass die digitale Entwicklung Fahrt aufnimmt.“

Vor dem Hintergrund der Digitalisierung prüft die Bundesnetzagentur intensiv, inwieweit Regulierungsvorgaben angepasst werden müssen, um effiziente digitale Lösungen zu fördern.

„Derzeit diskutieren wir im Telekommunikationsbereich zentrale Fragen einer flexibleren Regulierung in einem ergebnisoffenen Prozess mit dem Markt“, so Homann.

Marktbeobachtungen und Marktabgrenzungen sind die Grundlage für regulatorische Entscheidungen. Daher erfordern die dynamischen Marktentwicklungen eine flexiblere Beobachtung der Märkte und Geschäftsmodelle.

Datenschutz, IT-Sicherheit und Standardisierung als Erfolgsfaktoren

Wichtig für die Akzeptanz digitaler Geschäftsmodelle ist die Einhaltung eines hohen Datenschutzniveaus. Hier muss ein Ausgleich zwischen der Datensouveränität der Verbraucher einerseits und der Innovationswirkung datenbasierter Geschäftsmodelle andererseits gefunden werden. Darüber hinaus ist die IT-Sicherheit ein entscheidender Erfolgsfaktor der Digitalisierung.

Unternehmen und Verbraucher nutzen nur dann digitale Anwendungen, wenn sichergestellt ist, dass sie zuverlässig funktionieren. Außerdem müssen Daten vor unberechtigten Zugriffen und Missbrauch ausreichend geschützt sein. Schließlich ist die Förderung von diskriminierungsfreien Standards anzustreben, um einen chancengleichen Wettbewerb für alle Beteiligten zu ermöglichen.

Wettbewerbsfaktor Daten und digitaler Verbraucherschutz

Allen regulierten Netzbereichen gemeinsam sind neue regulatorische Fragestellungen. Im Kern der Betrachtung stehen zunehmend datengetriebene Geschäftsmodelle, die verstärkt unterschiedliche Produkte und Dienstleistungen gebündelt aus einer Hand anbieten.

„Digitale Assistenten, die uns das Leben erleichtern, werden im Alltag mehr an Bedeutung gewinnen. So ermöglichen die digitalen Assistenten schon heute per Sprachbefehl Produkte zu bestellen, Haushaltsgeräte zu steuern, zu telefonieren oder sich über Reiseverbindungen der Bahn zu informieren.“

Die Prozesse spielen sich dabei zunehmend in sogenannten Wertschöpfungsnetzwerken ab. Insbesondere der direkte Zugang zum Kunden, also die Hoheit über die Kundenschnittstelle und über die Kundendaten werden zu einem wesentlichen Wettbewerbsfaktor.

Themenfelder wie die Digitalisierung und Vernetzung der verschiedenen Wirtschaftsbereiche, die Verwendung von Daten sowie die Entwicklung von Online-Plattformen sind hierbei gebündelt zu betrachten. Diese enge Verzahnung macht einen umfassenderen Ansatz in der wirtschaftlichen Ordnungspolitik erforderlich. Dies gilt nicht nur bei Wettbewerbs- und Marktfragen, sondern vor allem auch im Bereich des Verbraucherschutzes.

Der Bericht der Bundesnetzagentur steht hier zum Download bereit.

bundesnetzagentur.de

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