Cloud Computing heizt Nachfrage nach Testverfahren und Qualitätssicherung an

85 Prozent der befragten Unternehmen schätzen ihre Applikationslandschaften als konsolidierungsbedürftig ein und wollen ihre geschäftskritischen Anwendungen modernisieren, um die Effizienz zu steigern. Folgerichtig planen 42 Prozent der Unternehmen das Budget für die Qualitätssicherung von Software und Testing zu erhöhen. Der Anteil der Unternehmen, die zumindest einige ihrer IT-Systeme in die Cloud verlegen möchten, ist auf 81 Prozent gestiegen. Die deutschen Unternehmen sind bei der Nutzung von Cloud Computing zurückhaltender als andere Studienteilnehmer, sind ihnen aber beim Einsatz automatisierter Testverfahren voraus. Diese Erkenntnisse beruhen auf einer branchenübergreifenden Befragung von mehr als 1.200 Entscheidern in Nordamerika, Europa, Australien, Asien und Lateinamerika. Die Studie zeigt, dass Unternehmen aus Schwellenländern ihre Budgets für die Software-Qualitätssicherung am stärksten erhöhen. Allen voran die chinesischen und brasilianischen Unternehmen, von denen 83 Prozent beziehungsweise 56 Prozent deutlich mehr investieren als bisher, während die Etats in den USA und Europa vergleichsweise stabil bleiben. Im Vergleich zu anderen Ländern arbeiten die befragten deutschen Unternehmen mit einem hohen Anteil an Testern an den eigenen Standorten (mehr als 40 Prozent). 47 Prozent der Befragten haben bis zu einem Viertel ihrer Tester in Nearshore- oder Offshore-Standorten angesiedelt, nur 12 Prozent haben zwischen einem Viertel und der Hälfte ihrer Testressourcen auswärts. Mehr als drei Viertel seiner Testressourcen hat kein einziges der deutschen Unternehmen dort. Im Durchschnitt werden in allen anderen untersuchten Ländern mehr als doppelt so viele Tester im Ausland eingesetzt. Diese Unterschiede ergeben sich teilweise dadurch, dass Deutsch als Arbeitssprache weiterhin dominiert und auf absehbare Zeit auch keine Einstellungsänderung diesbezüglich zu erwarten ist. Zudem verfügen deutsche Unternehmen über große IT-Abteilungen und nutzen IT-Dienstleister hauptsächlich für spezialisierte Services. Die Antwort auf die Frage nach dem idealen Standort für Offshore-Testaktivitäten bestätigt dieses Bild. Fast die Hälfte der deutschen Befragten bevorzugt Auftragnehmer, die vor Ort mit den eigenen Angestellten arbeiten. Osteuropa wird von immerhin 11 Prozent als bester Outsourcing-Standort bewertet, während Indien und China deutlich weniger wichtig als im internationalen Vergleich eingeschätzt werden. In diesem Kontext sind auch die Abnahmetests interessant. Mit 63 Prozent sieht eine Mehrheit der befragten deutschen Unternehmen die Verantwortung für diese Tests bei den Endanwendern – signifikant mehr als im internationalen Durchschnitt. Deutsche Unternehmen nutzen deutlich stärker automatisiertes Testing als die Länder der Vergleichsgruppe. 90 Prozent der Studienteilnehmer hierzulande setzen in mehr als der Hälfte der Fälle auf eine automatisierte Testdurchführung. Dagegen ist die Akzeptanz von Cloud Computing bei deutschen Unternehmen geringer als in anderen untersuchten Ländern. Gut zwei Drittel der Befragten erwarten, dass im nächsten Jahr nur 25 Prozent ihrer Applikationen in die Cloud migriert oder dort gehostet werden – auf internationaler Ebene wird davon ausgegangen, dass mehr als die Hälfte der Anwendungen in die Cloud transferiert wird. „CIOs stehen heute unter großem Druck, qualitativ hochwertige Applikationen mit kleinen Budgets zu realisieren“, so Stefan Gerstner, Vice President Global Testing Services bei Sogeti. „Anspruchsvolle Anwendungen in die Cloud zu verlagern, ist daher naheliegend, denn sie ermöglicht wirtschaftliches und verlässliches Testen und bietet eine agile Umgebung für die weitere Entwicklung. Zukünftige Investitionen in die Qualitätssicherung werden insbesondere in den Industrieländern dazu beitragen, dass Unternehmen von der Cloud bestmöglich profitieren, sobald die Technologie ausgereift ist.“ www.de.capgemini.com 

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