Deutsche eGovernment-Nutzung weiterhin nur mäßig

Geringe Nutzung von Online-Beteiligung Noch seltener als die klassischen eGovernment-Angebote nutzen die Bürgerinnen und Bürger in Deutschland die Online-Beteiligungen der Behörden. Während Facebook-Seiten von Städten (33 Prozent) und die Online-Petitionen des Bundestages (30 Prozent) bei den Internetnutzern zumindest eine gewisse Bekanntheit haben, bleiben Mitmachplattformen (17 Prozent) beinahe unbeachtet. Die tatsächliche Nutzung fällt noch geringer aus: Selbst die Befragten, die die Plattformen bereits kennen, haben diese bisher nur knapp zu einem Drittel genutzt (34 Prozent). Der Wunsch nach einer barrierefreien Beteiligung des Bürgers an politischen Abstimmungsprozessen durch Onlineplattformen ist in der aktuellen Form in Deutschland noch nicht erfolgreich. Anders sieht dies beispielsweise in Großbritannien aus, wo bereits 49 Prozent der Internetnutzer Online-Beteiligungsinitiativen genutzt haben. „Während Social Media und eCommerce für die meisten Internetnutzer inzwischen selbstverständlich sind, bleibt die Nutzung von eGovernment-Angeboten oft hinter den Erwartungen zurück“, so Prof. Dr. Helmut Krcmar, Scientific Director von ipima: „Dies liegt auch daran, dass die Bürger aufgrund der seltenen Kontakte mit den Behörden schwer ihre Wünsche bezüglich deren eGovernment-Angeboten formulieren können.“ Nutzungsbarrieren in den Ländern sehr ähnlich Die Hindernisse, die eine Nutzung von eGovernment-Diensten verhindern, sind vielfältig, aber in allen verglichenen Ländern sehr ähnlich. Besonders mangelnder Datenschutz sowie Medienbrüche bei vielen Online-Angeboten sind die Hauptbarrieren für die Internetnutzer. Zusätzlich tragen die Undurchschaubarkeit von Angeboten und die komplexen Verfahren dazu bei, dass eGovernment-Angebote von den Bürgern nicht genutzt werden. Mit 52 Prozent beim Mangel an Datensicherheit und 55 Prozent bei der unvollständigen Abwicklung der Online-Angebote sehen besonders die Internetnutzer in Deutschland Nutzungsbarrieren. Für York von Heimburg, Präsidiumsmitglied der Initiative D21 und Vorstand der IDG Communications Media AG, ist dies kein Zufall: „Dafür ist auch die geringe Präsenz des Themas auf der Tagesordnung von Politik und Behörden mitverantwortlich. Entsprechend sind die Befürchtungen in Deutschland wieder besonders ausgeprägt, während der Blick über die Grenzen zeigt, dass es auch anders funktionieren kann.“ Mit dem eGovernment MONITOR 2011 haben die Initiative D21 und das ipima-Institut eine jährliche Studie neu aufgelegt, die die Wirkung von Maßnahmen und neuen Angeboten im eGovernment über die Zeit beobachten wird. Ziel ist die Etablierung einer praxisorientierten Studie als Grundlage für die Weiterentwicklung von eGovernment in Deutschland. Weitere Zahlen und Informationen www.egovernment-monitor.de 

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