Deutsche Onlinehändler: Payment-Mix nur selten länderspezifisch

Mehr als zwei Drittel der deutschen Onlinehändler, die ihre Waren auch international vertreiben, bieten in allen Ländern den gleichen Payment-Mix an. Zu diesem Ergebnis kommt die ECC-Payment-Studie, für die das ECC Köln gemeinsam mit Prof. Dr. Malte Krüger mehr als 1.700 Online-Shopper aus Deutschland, Österreich und der Schweiz sowie rund 350 deutsche Shop-Betreiber befragt hat.

Knapp 20 Prozent der befragten Onlinehändler, die auch international Kunden bedienen, setzen neben einem universalen Basis-Set in einzelnen Ländern auch auf lokale Zahlungsverfahren. Nur rund 13 Prozent der Cross-Border-Händler aus Deutschland steuern ihren Payment-Mix in jedem Land komplett individuell aus.

Sabine Buschmann, Senior Projektmanagerin beim ECC Köln: „Wer international Märkte erobern möchte, muss nicht nur Zollbestimmungen oder andere Währungen berücksichtigen, sondern auch die spezifischen Payment-Präferenzen der Konsumenten. Denn auch im Ausland gilt: Ist das gewünschte Zahlungsverfahren nicht vorhanden, brechen Online-Shopper den Kauf im schlimmsten Fall ab.“

Die Zahlungspräferenzen der Online-Shopper in Deutschland, Österreich und der Schweiz unterscheiden sich teils deutlich. So landet die Rechnung zwar im gesamten DACH-Raum auf Platz eins der Lieblingszahlungsverfahren. Aber während in Deutschland und Österreich jeweils etwas mehr als vier von zehn Konsumenten ihren Onlineeinkauf bevorzugt per Rechnung begleichen, sind es in der Schweiz sechs von zehn Online-Shoppern. PayPal ist in Deutschland der Liebling von 29 Prozent der befragten Konsumenten – in Österreich und der Schweiz gilt das nur für rund 12 oder 13 Prozent. Hingegen spielt die Kreditkarte für Österreicher (20%) und Schweizer (15%) beim Onlineeinkauf eine wichtigere Rolle als für Deutsche (11%).

Prof. Dr. Malte Krüger: „Die Kreditkarte punktet aus Konsumentensicht im Vergleich zu anderen Zahlungsverfahren vor allem durch Schnelligkeit sowie kanalübergreifende und weltweite Einsetzbarkeit. Da Schweizer und Österreicher häufig Waren im Ausland bestellen, kommt die Kreditkarte in diesen Ländern öfter zum Einsatz.“ Für die Studie wurden im Dezember 2016 insgesamt 1.765 Konsumenten befragt, davon 896 aus Deutschland, 411 aus Österreich und 458 aus der Schweiz. Darüber hinaus wurde von November 2016 bis Januar 2017 eine Umfrage unter 346 deutschen Onlinehändlern durchgeführt.

Dieser Artikel wurde von Frank Braatz (Mitglied des Programmbeirats der ProfitCard) in der SOURCE 07/2017 veröffentlicht.

Neueste Artikel

Städte und Gemeinden sehen auch nach den Ergebnissen der Neuauflage des Zukunftsradar Digitale Kommune im Jahr 2019 einen hohen Nutzen durch die Digitalisierung. Gleichzeitig werden auch in diesem…

Die Startups in Deutschland werden skeptischer. Aktuell sagen nur noch 39 Prozent der Gründer, dass sich in den vergangenen zwei Jahren die Lage für ihr eigenes Startup verbessert hat….

Seit Mai 2019 stellt das BSI ein zweistufiges Schulungskonzept zum Erwerb eines neuen Nachweises zum IT-Grundschutz-Praktiker und IT-Grundschutz-Berater zur Verfügung. Auf der BSI-Webseite steht nun der Antrag zur Zertifizierung…