eGK: Versicherte haben positives Bild aber fordern Datenschutz

70 Prozent der gesetzlich Versicherten befürworten die Einführung der neuen Karte, besonders positiv gestimmt sind dabei die jungen Erwachsenen von 16 bis 29 Jahren. Die Speicherung von freiwilligen Angaben wie Notfalldaten, Arzneimitteldokumentation und medizinische Daten für die elektronische Patientenakte kann sich eine Mehrheit der Befragten „wahrscheinlich“ vorstellen. Eine besonders große Akzeptanz findet hier bei den gesetzlich Versicherten die Speicherung von Notfalldaten, die 73 Prozent ganz sicher freigeben würden. Allerdings bestehen bei 73 Prozent der befragten Versicherten auch Bedenken, dass die Daten auf der eGK von Unberechtigten eingesehen und missbraucht werden könnten. Trotz dieser Bedenken würden jedoch fast 70 Prozent ihre Daten unter der Bedingung, dass der Datenschutz garantiert ist, speichern lassen. Die Umfrage hat außerdem ergeben, dass die Mehrheit der gesetzlich Versicherten (60 Prozent) bereits etwas über die eGK gehört hat. Überdurchschnittlich bekannt ist sie unter den über 40-Jährigen. Drei Viertel der über 60-jährigen gaben an, Kenntnis von der eGK zu haben. Nur ein Drittel der unter 30-Jährigen wussten dagegen von der eGK. Überdurchschnittlich bekannt ist die eGK zudem bei formal höher gebildeten mit Abitur bzw. Hochschulabschluss und bei chronisch Kranken. Wenn es um den Einführungszeitpunkt der eGK geht, zeigen sich bei den gesetzlich Versicherten eindeutige Präferenzen: 75 Prozent geben der späteren Einführung einer Komplettversion, mit der alle Anwendungen möglich sind, den Vorzug vor der schnellen Einführung einer Basiskarte, die zunächst nur einige Funktionen erfüllt. Nach Einschätzung der Arbeitsgemeinschaft der Spitzenverbände der Krankenkassen verdeutlichen die Ergebnisse dieser Umfrage die insgesamt positive Einstellung der Versicherten zur elektronischen Gesundheitskarte. Die in diesem Zusammenhang deutlich werdenden Anforderungen der Versicherten an einen zuverlässigen Datenschutz nehme man sehr ernst. Tatsächlich habe deshalb von Anfang an bei der Konzeption der Sicherheitsinfrastruktur der eGK der Datenschutz eine herausragende Rolle gespielt: Es zeige sich nicht zuletzt auch beim Thema Datenschutz, dass im Zusammenhang mit der Einführung der eGK neben einer positiven Grundeinstellung aber auch noch großer Informationsbedarf bestehe. Dass sich – so auch ein Ergebnis der Umfrage – viele Versicherte nicht ausreichend informiert fühlen und mehr Informationen insbesondere auch zu den allgemeinen Sicherheitsstandards und zur elektronischen Patientenakte wünschen, verstehen die Spitzenverbände insofern auch als Auftrag, ihre bereits bestehenden Informationsaktivitäten rund um die eGK noch weiter zu intensivieren und auszubauen. Zur Umfrage Durchgeführt wurde die Studie von der Forsa Gesellschaft für Sozialforschung und statistische Analysen mbH. In einem mehrstufigen systematischen Zufallsverfahren ausgewählt, wurden insgesamt 2.009 gesetzlich versicherte Bürger ab 16 Jahren befragt. Die Befragung erfolgte mittels eines computergestützten Telefoninterviews (CATI). presse@vdak-aev.de www.vdak-aev.de 

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