Elektronische Zahlungsmittel auf dem Prüfstand

Überprüft wurden folgende Anbieter: „“ClickandBuy““, die Online-Überweisung „“eps““, Kreditkartenzahlungen mit und ohne Online-Sicherheitssystem (am Beispiel des Markführers VISA bzw. „“Verified by VISA““), die Prepaid-Karte „“paysafecard““, die Handy-Zahlung mittels „“paybox““ sowie der Anbieter „“PayPal““. Verglichen und bewertet wurde in den Kategorien Benutzerfreundlichkeit, Sicherheit, Kundenservice, Akzeptanzstellen und Kosten. Alle Tests wurden unter Einbeziehung von Konsumenten durchgeführt, um von der Anmeldung bis zum tatsächlichen Einsatz der Zahlungsmittel praxisnahe Rahmenbedingungen sicherzustellen. Die Benutzerfreundlichkeit eines Zahlungsmittels beginnt schon bei der Anmeldung. Der Praxistest zeigte: Ist die Anmeldung zu kompliziert oder zu zeitaufwändig, steigen die Kunden aus, verzichten auf die Nutzung von Sicherheitsfunktionen, oder nutzen lieber andere, einfachere Zahlungsmöglichkeiten, wie etwa Nachnahme-Rechnung oder Vorauskasse per Überweisung. Testsieger in der Kategorie „“Benutzerfreundlichkeit““ wurden die Shopping-Wertkarte „“paysafecard““ und „“ClickandBuy““ (je 34 von 40 Punkten), gefolgt von der klassischen Kreditkarte und der Handyzahlung „“paybox““ (je 32 Punkte). Platz 3 belegt die Kreditkarte mit 3D-Online-Sicherheits-System (am Bsp. „“Verified by VISA““) mit 30 Punkten aus unterschiedlichen Einzelwertungen. „“Es gibt mehrere sehr einfach zu nutzende Online-Zahlungsmittel am Markt. Bedauerlich ist, dass gerade die sichersten Zahlungsmittel bei einigen Aspekten der Benutzerfreundlichkeit Aufholbedarf haben. Das gilt es zu verbessern, damit die Konsumenten diese auch wirklich einsetzen““, so das Fazit von Projektkoordinator Jungwirth. In der Kategorie „“Sicherheit““ wurden alle in der Praxis für Konsumenten sicherheitsrelevanten Faktoren überprüft: die Gefahr von Phishing, die Möglichkeit der Mehrfachbelastung, die Authentifizierung des Nutzers, die Sicherheit der Datenübertragung, die Kontroll- und Sperrmöglichkeiten sowie die Haftung bei Missbrauch. Testsieger der Kategorie „“Sicherheit““ wurde das Bezahlen mit dem Handy „“paybox““ mit 35 von 40 Punkten. Auf den Plätzen zwei und drei finden sich „“PayPal““ (30 von 40 Punkte) und „“eps““ (26 von 40 Punkte). Überraschender Weise kann die Kreditkarte (mit und ohne „“Verified““-Funktion) – obwohl bei den Nutzerzahlen klarer Marktführer beim Online-Shopping – in der Kategorie „“Sicherheit““ mit den anderen getesteten Online-Bezahlsystemen nicht mithalten. Mit nur jeweils 18 von 40 Punkten finden sich die beiden getesteten Kreditkartenanwendungen (klassisch und 3D Secure) auf dem letzten Platz in dieser Kategorie. Für die Kreditkarten sprechen jedoch der gute Kundenservice der verschiedenen Anbieter und, dass im Schadens- und Beschwerdefall Rückzahlungen relativ unbürokratisch erfolgen. Dies hat auch der Praxistest des ÖIAT in der Kategorie „“Kundenservice““ bestätigt. Auch die Kunden-Information der verschiedenen Anbieter wurde genau getestet. Bewertet wurden, neben den Gebühren der Service-Hotline, die Wartezeit und die zeitliche Verfügbarkeit der Hotline. Außerdem wurde besonderes Augenmerk auf die inhaltliche Richtigkeit und den Wahrheitsgehalt der Informationen gelegt. Verbesserungspotenzial gibt es bei allen getesteten Kundenhotlines. Toppwerte bei den möglichen Punkten erreichte niemand, als Testsieger in dieser Kategorie am besten abgeschnitten hat jedoch der Telefonservice der Kreditkarte „“VISA““ mit 28 von 40 Punkten. Die „“paybox““-Hotline belegte dahinter mit 22,5 Punkten den zweiten Platz, „“eps““ mit 18 Punkten den dritten. Abgeschlagen im Kundenservice-Test sind „“PayPal““ und „“ClickandBuy““, bei denen sich vor allem die langen Wartezeiten und die oft mangelnde Qualität der Auskünfte negativ in der Punktewertung niederschlugen. Die Basis-Jahresgebühren elektronischer Zahlungsmittel variieren zwischen 0 und über 20 Euro. Die angebotenen Leistungen und Tarifsysteme sind dabei selbst für Experten nur schwer vergleichbar – auch das zeigte die Studie des ÖIAT deutlich auf. Daher gibt es in dieser Kategorie keinen eindeutigen Sieger. Neben jenen Anbietern, die das Bezahlen vollkommen gratis ermöglichen („“eps““, „“PayPal““), gibt es Dienste, die wiederum nur fallweise Transaktionsgebühren verrechnen (z. B. „“ClickandBuy““ bei Kreditkarteneinzahlungen auf das Konto) und solche, die nur bei einigen speziellen Tarifmodellen feste Jahresgebühren verrechnen. Handy-Bezahlen mit „“paybox““ ist zum Beispiel dann kostenlos, wenn die Einkäufe über die Handyrechnung bezahlt werden, bei Abbuchung vom Konto fallen – wie auch bei den verschiedenen Kreditkartenanbietern – unabhängig von der Transaktionsanzahl jährliche Gebühren an. „“Im Zuge der Überprüfung der Kostenstruktur hat sich auch gezeigt, dass bei den Allgemeinen Geschäftsbedingungen (AGB) praktisch alle Anbieter großen Erklärungs- und Verbesserungsbedarf haben. Selbst wenn es rechtlich nur wenige Kritikpunkte gibt, sind die AGB meist so kompliziert und unverständlich formuliert, dass Streitfälle in der Praxis nur unter Einbeziehung von Experten zu lösen sind““, so Jungwirth abschließend. jungwirth@oiat.at www.oiat.at Über die Studie Die Zahlungssysteme wurden in den Kategorien „“Sicherheit““, „“Benutzerfreundlichkeit““, „“Kundenservice & Features““, „“Akzeptanz““ und „“Kosten““ getestet. Die Bewertung erfolgte vergleichend anhand von Praxistests mit Konsumenten sowie durch weiterführende Recherchen und Analysen (Konditionen, AGB, Funktionsweisen) der Experten des ÖIAT. Die Gewichtung der Punktevergabe erfolgte praxisnah unter Berücksichtigung der tatsächlichen Anfragen und Beschwerdefälle im Rahmen der ÖIAT-Projekte Internet Ombudsmann, E-Commerce-Gütezeichen und bei Saferinternet.at. Zeitraum der Untersuchung: März/April 2009.  

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