Europäisches Forschungsprojekt „BioPass“ abgeschlossen

Der Chipkartenhersteller Giesecke & Devrient GmbH (G&D) sowie die beiden Chiphersteller Infineon Technologies AG und NXP Semiconductors Germany GmbH (NXP) waren drei von insgesamt elf Unternehmen aus sechs EU-Staaten, die seit Februar 2008 im Rahmen des BioPass-Projektes an der Entwicklung von hochsicheren Chipkartentechnologien forschten. Die Bundesregierung misst den Themen IT-Sicherheit und Datenschutz eine hohe Bedeutung zu, daher wurde das Forschungsprojekt vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) unterstützt. Die Forschungsaktivitäten umfassten die Weiterentwicklung der Sicherheits-Chips und ihrer Verschlüsselungstechnologien sowie des Karten-Betriebssystems und der Sicherheits-Software für die Internet-PCs von Bürgern und Behörden. Die Forschungspartner haben nachgewiesen, dass sich die Datenübertragungsrate zwischen Ausweisdokument und Lesegerät von bisher 848 kbit/s auf bis zu 6,8 Mbit/s steigern lässt und sich auf bis zu 12 Mbit/s erhöhen ließe. Das von G&D entwickelte Chipkarten-Betriebssystem zeigt, dass die Nutzung zukünftiger elektronischer Ausweisdokumente im Internet ohne Installation zusätzlicher Software-Komponenten auf dem PC möglich ist. Mehrere europäische Staaten – Bulgarien, Frankreich, Rumänien, Polen, Ungarn, Griechenland, die Schweiz und Tschechien – wollen in den nächsten Jahren elektronische Personalausweise einführen, die internationalen Standards folgen, und können im BioPass-Projekt entwickelte Technologien nutzen. Das Forschungsprojekt BioPass ist mit der Übergabe des Abschlussberichts an das BMBF Ende Juli 2011 abgeschlossen. Sein Gesamtbudget belief sich auf etwa 13 Millionen Euro und wurde zur Hälfte von den Partnern aus der Wirtschaft getragen. Die andere Hälfte wurde als Teil des europäischen EUREKA-Clusters CATRENE/MEDEA+ aus Mitteln nationaler Behörden gedeckt. Im Rahmen der Hightech-Strategie der Bundesregierung unterstützte das BMBF das Projekt BioPass über sein Programm „Informations- und Kommunikationstechnologie 2020“ (IKT 2020) mit etwa 2,8 Millionen Euro. Ziel des IKT 2020-Programms ist es unter anderem, die technologische Spitzenstellung Deutschlands im Bereich IKT und IKT-Sicherheit zu festigen und auszubauen. www.biopass.eu 

Neueste Artikel

Städte und Gemeinden sehen auch nach den Ergebnissen der Neuauflage des Zukunftsradar Digitale Kommune im Jahr 2019 einen hohen Nutzen durch die Digitalisierung. Gleichzeitig werden auch in diesem…

Die Startups in Deutschland werden skeptischer. Aktuell sagen nur noch 39 Prozent der Gründer, dass sich in den vergangenen zwei Jahren die Lage für ihr eigenes Startup verbessert hat….

Seit Mai 2019 stellt das BSI ein zweistufiges Schulungskonzept zum Erwerb eines neuen Nachweises zum IT-Grundschutz-Praktiker und IT-Grundschutz-Berater zur Verfügung. Auf der BSI-Webseite steht nun der Antrag zur Zertifizierung…