Europaweit Ansichten zu SEPA untersucht

• Die große Mehrheit der Banken unterstützt die SEPA-Richtlinie der Selbstregulierung. Die meisten glauben, dass eine Kombination aus Selbstregulierung und Wettbewerbsdruck ausreichend ist, um Banken zur SEPA-Umsetzung zu bewegen. Allerdings erwarten mehr als 70%, dass die Europäische Kommission möglicherweise Gesetze erlassen wird, um die Einhaltung der Anforderungen zu gewährleisten. Einige glauben sogar, dass eine formelle SEPA-Zertifizierung notwendig ist, um gleiche Wettbewerbsbedingungen sicherzustellen. • Obwohl die Idee eines einheitlichen Zahlungsverkehrsraumes seit vier Jahren diskutiert wird, hat kaum mehr als die Hälfte der befragten Banken mehr als ein generelles Verständnis der SEPA-Anforderungen. Banken suchen nach einer verbesserten Kommunikation, obwohl es keinen Konsens darüber gibt, wer hierfür verantwortlich ist. • Während die Absicht des SEPA Cards Framework (SCF) weitgehend verstanden wurde, glauben viele der Befragten, dass einige Schlüsselbereiche nicht genügend detailliert sind. Dies öffnet den Weg für individuelle Interpretationen des SCF, welche der Integrität der Initiative schaden können. Mehr Details sind erforderlich, damit die Stichtage von 2008 und 2010 eingehalten werden können. • Die SEPA-Implementierung ist stark von den Aktivitäten der jeweiligen Banken abhängig. Viele von ihnen sind immer noch in der Evaluierungs- und Planungsphase. Gegenwärtig existieren erst wenige koordinierte Programme für den Wechsel zu SEPA. Dies bedroht den vorgegebenen Implementierungszeitrahmen. • Die Zielsetzung der SEPA-Vorgaben ist, Vorteile für Konsumenten, Industrie-, Dienstleistungs- und Handelsunternehmen sowie Banken zu bringen. Viele Banken sehen derzeit lediglich die Kosten für die Erfüllung der SEPA- Anforderungen und weniger die Möglichkeiten, die sich durch die Liberalisierung des Marktes ergeben. Neben den wahrscheinlich höheren Preisen (aufgrund der erweiterten Services), sehen Banken nur einen geringen unmittelbaren Nutzen für die Konsumenten. Der größte Nutzen von SEPA wird bei großen Händlern und Unternehmen gesehen. • Nationale Debitkarten-Systeme werden als die wahrscheinlichsten Verlierer des SEPA-Programms gesehen. 70% der europäischen Kartentransaktionen sind Debittransaktionen, und es gibt mehr als 15 nationale Debitkarten-Systeme. Die Befragten dieser Studie erwarten, dass die meisten dieser Systeme vollständig wegfallen oder ein Co-Branding mit internationalen Kartensystemen eingehen werden, da die Kosten für die Erfüllung der SEPA-Anforderungen zu hoch für sie sind. Letztendlich erwarten die Banken ein System-/Brand-Duopol der internationalen Kartenorganisationen (Visa und MasterCard) in Europa. • Eine Schlüsselanforderung von SEPA ist, dass alle nationalen und internationalen Kartensysteme ihre Systeme (Zugehörigkeit und Brand) von der Processing-Infrastruktur trennen und somit den Markt für einen größeren Wettbewerb zwischen den Processoren öffnen müssen. Allerdings sind ein Drittel der Banken in der First Data Studie skeptisch über das Ausmaß, in welchem die internationalen Organisationen diese Trennung vornehmen werden. Eine klare Mehrheit der Banken ist der Auffassung, dass eine Alternative zu VisaNet und BankNet notwendig ist. • Obwohl der formelle Fokus der SEPA-Initiative für Karten die Euro-Zone ist, erkennen viele der europäischen Banken, dass der Wettbewerb auch Banken außerhalb dieser Zone antreiben wird, die Schlüsselprinzipien von SEPA umzusetzen. SEPA wird daher voraussichtlich eher europaweit als nur in der Euro-Zone Bedeutung haben. Studienhintergrund 30 Banken aus 15 europäischen Ländern haben an der Studie teilgenommen. Der überwiegende Teil der Befragten gehört dem Privatbankensektor an. Teilgenommen haben auch fünf große Banken aus dem Sparkassen sowie Volks- und Raiffeisenbankensektor. Knapp über 50% der Befragten arbeiten für Banken, die nur in einem Markt tätig sind. Acht der an der Studie teilgenommenen Banken sind mindestens in drei europäischen Märkten aktiv tätig. Die Befragten waren Führungskräfte des oberen Managements mit Verantwortung für Karten und/oder den ACH–Bereich. Die Interviews wurden per Telefon geführt, wobei die strukturierten Fragebögen vor dem Interviewtermin versandt wurden. Mehrere der Befragten verbreiteten den Fragebogen vor der Fertigstellung, um eine einvernehmliche Sichtweise innerhalb ihres Unternehmens zu präsentieren. andrea.pansegrau@firstdata.de www.firstdata.de 

Neueste Artikel

Ein neuer Digitaler Ausweis-Service ermöglicht die vollautomatisierte Identifikation und Legitimierung von Sparkassen-Kunden innerhalb kürzester Zeit. Entwickelt wurde der Service von der S-Markt & Mehrwert. Die Pilotierung und Einführung wird…

Der Vorsitzende des IT-Planungsrates und der Hauptgeschäftsführer des Bankenverbandes sowie die Geschäftsführer von Bank-Verlag und Governikus vereinbaren intensiven Informationsaustausch der beiden Branchen.

Nach der Hauptversammlung vom 29. April 2019 berief der Aufsichtsrat auf seiner Sitzung am 9. Mai Massimo Sarmi zum Vizepräsidenten des Aufsichtsrats. Zugleich wurde Nicola Cordone als Vorstandsvorsitzender (CEO) des…