Gematik beschließt Online-Rollout der elektronischen Gesundheitskarte

Im Online-Rollout werden laut gematik zunächst zwei Dienste implementiert: der Versichertenstammdatendienst und die Mehrwertkommunikation für Ärzte und Zahnärzte („elektronischer Arztbrief“). Die Versichertenstammdatendienste, die von den gesetzlichen Krankenkassen betrieben werden, ermöglichen eine Online-Prüfung und Aktualisierung der Versichertenstammdaten auf der Karte, beispielsweise nach einem Umzug des Versicherten, Änderung des Versicherungsverhältnisses oder eine Sperrung bei Verlust. Die Mehrwertkommunikation Leistungserbringer erlaubt den zielgerichteten Austausch von medizinischen Informationen beispielsweise zwischen Ärzten, Krankenhäusern oder Zahnärzten. Laut einem Bericht von heise haben die Gesellschafter der gematik mit dem bevorzugten Implementierung der Dienste Versicherten-Stammdatendienst und elektronischer Arztbrief für Ärger gesorgt: Bei den Software-Herstellern von Praxis- und Apothekenverwaltungssystemen stoße dieser Beschluss auf Unverständnis. Heise zitiert einen Hersteller mit den Worten:““Es ist der nackte Wahnsinn, uns fehlen die Worte. Wir haben den Versicherten-Verordnungsdienst (elektronisches Rezept) und das Anlegen des Notfalldatensatzes implementiert und getestet. Stattdessen soll nun der Arztbrief forciert werden. Der ist mit seiner Signatur-Problematik eine völlig andere Baustelle.““ Laut gematik sollen die Planungen und Tests der im Konzept nicht berücksichtigten Funktionsabschnitte der Telematikinfrastruktur (eRezept, Notfalldaten und Release 3) dem Online-Rollout nachgelagert werden. Der Aufbau der Telematikinfrastruktur mit den beiden ersten Diensten folgt dem Basis-Rollout der eHealth-BCS-Terminals. Bisher wurden 5 Terminals von der gematik zugelassen. Die Ausstattung der Ärzte, Zahnärzte, Krankenhäuser sowie Psychotherapeuten mit diesen Lesegeräten und die Ausgabe der Gesundheitskarten durch die Krankenkassen sind die Voraussetzungen für die spätere Nutzung der Online-Anwendungen. www.gematik.de 

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