Der 1968 in München geborene Fahrenschon ist Diplom-Ökonom, verheiratet und hat zwei Kinder. Von Oktober 2008 bis Anfang November 2011 war Fahrenschon Bayerischer Staatsminister der Finanzen und in dieser Funktion auch Vorsitzender des Verwaltungsrates der BayernLB. Von 2002 bis 2007 gehörte er dem Deutschen Bundestag an und hatte sich dort bereits als Mitglied des Finanzausschusses intensiv mit Fragen der Finanzmarktregulierung befasst, bevor er 2007 als Staatssekretär in das Bayerische Staatsministerium der Finanzen wechselte. Seit 1990 hatte Fahrenschon zudem zahlreiche kommunalpolitische Funktionen inne. Dem Bayerischen Landtag gehört Fahrenschon seit 2011 an.
Mit seinem Amtsantritt wird Fahrenschon der oberste Repräsentant der deutschen Sparkassen-Finanzgruppe, die sich aus 427 deutschen Sparkassen, den Landesbanken, der DekaBank, der Deutschen Leasing, den öffentlichen Versicherern und Landesbausparkassen sowie zahlreichen Verbund- und Unterstützungsgesellschaften zusammensetzt. Rund 600 Unternehmen sowie etwa 350.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter machen die Gruppe aus, die mit Abstand der größte Arbeitgeber des deutschen Finanzgewerbes ist.
In seiner Rede vor den Mitgliedern des DSGV nannte Fahrenschon als Schwerpunkte seiner Präsidentschaft eine Neubelebung der Stärken der Sparkassen, schlagkräftigere und effizientere Strukturen innerhalb der Sparkassen-Finanzgruppe sowie eine angemessene und differenzierende Regulierung der Finanzmärkte. „Wirtschaftliche Solidität, Sparsamkeit und Kapitalerhalt werden als Leitgedanken wieder wichtiger. Sparkassen und die von ihnen vertretenen Geschäftsprinzipien müssen als Teil der Lösung der Finanzkrise erkannt werden. Dafür will ich arbeiten“, sagte Fahrenschon. Zugleich führten die rasanten Veränderungen in der Kommunikationswelt zu großen organisatorischen und betriebswirtschaftlichen Herausforderungen. Bei den notwendigen Veränderungen müsse allerdings der Charakter der Sparkassen als dezentrale, kundennahe Institute erhalten werden. Dies müsse auch bei Regulierungen der Finanzwirtschaft und im Verbraucherschutz stärker berücksichtigt werden.
DSGV-Präsident Heinrich Haasis gratulierte Fahrenschon zu seiner Wahl. „Georg Fahrenschon wird ein guter Repräsentant der Sparkassen und Landesbanken in Deutschland werden. Er wird der Gruppe neue Impulse geben und durch seine Persönlichkeit die Gemeinsamkeit der Gruppe auch angesichts kommender Herausforderungen erhalten“, sagte Haasis. Der Übergang werde in den nächsten Monaten Hand in Hand in großem Einvernehmen gemeinsam vorbereitet.
Die Mitgliederversammlung des DSGV bilden Repräsentanten der 11 regionalen Sparkassenverbände, in denen die deutschen Sparkassen und ihre kommunalen Träger organisiert sind, sowie die 10 deutschen Landesbanken bzw. die DekaBank. Stimmberechtigt sind zudem die drei kommunalen Spitzenverbände Deutschlands – der Deutsche Landkreistag, der Deutsche Städtetag sowie der Deutsche Städte- und Gemeindebund.