Neben einer koordinierten Industriepolitik fordert der Vorstandsvorsitzende die deutsche Politik dazu auf, die heimische Industrie nicht zu stark bei den Energiekosten zu belasten. Die Energiewende bringe eine ungleiche Lastenverteilung mit sich, die zu Wettbewerbsverzerrungen führt. „Während einige Branchen von der EEG-Umlage befreit sind, müssen Hochtechnologie-Unternehmen eine zusätzliche Belastung schultern. Diese Unternehmen bilden aber das Rückgrat für eine nachhaltige, in die Zukunft gerichtete Wirtschaft“, sagt Ploss. Die gesunde industrielle Basis gebe der Wirtschaft in Deutschland und Europa die Kraft, um sich im globalen Wettbewerb zu behaupten und Krisen wie in der Vergangenheit zu bewältigen. Ausdrücklich begrüßt daher der Vorstandsvorsitzend Ploss die Initiative der EU-Kommission zur Reindustrialisierung Europas. Er wertet diese als Schritt in die richtige Richtung.
Der Halbleiterhersteller erzielte im Geschäftsjahr 2013, das am 30. September endete, einen Umsatz von 3,84 Milliarden Euro und ein Segmentergebnis von 377 Millionen Euro. Die Segment-Marge beläuft sich auf 9,8 Prozent. Als erfolgreich bewertet Ploss die im Jahresvergleich rückläufigen Zahlen, weil das Unternehmen dank eines guten Zyklusmanagements selbst zum Tiefpunkt der Nachfrage profitabel geblieben ist. „Nun zahlt sich aus, dass wir bei allen Sparmaßnahmen stets darauf geachtet hatten, die Handlungsfähigkeit von Infineon zu erhalten“, sagt Ploss.
So konnte die Fertigung mit Erholung der Märkte in der zweiten Hälfte des Geschäftsjahrs 2013 schnell wieder hochgefahren werden. Von den Erfolgen sollen auch die Aktionäre profitieren. Aufsichtsrat und Vorstand schlagen daher erneut eine Dividende von 12 Eurocent pro berechtigter Stückaktie vor. Der Vorstandsvorsitzende zeigt sich überzeugt, dass das Geschäftsmodell von Infineon nachhaltig funktioniert. Die Profitabilität des Unternehmens werde durch ein margenstarkes und weniger schwankungsanfälliges Portfolio auch in wirtschaftlich schwierigen Zeiten ermöglicht.