Dieses Ziel soll laut Ziebart durch Akquisitionen und vor allem durch organisches Wachstum erreicht werden. „Wir haben unsere Restrukturierungsmaßnahmen im zurückliegenden Geschäftsjahr konsequent vorangetrieben und haben damit auf unserem Weg zu profitablem Wachstum deutliche Fortschritte gemacht“, sagte Ziebart. Infineon werde sich nunmehr mit ganzer Kraft darauf konzentrieren, alle Geschäftsfelder spätestens im vierten Quartal des laufenden Geschäftsjahres in die Gewinnzone zu bringen. Ausnahme Mobilfunkgeschäft. „Hier halten wir an unserer Aussage fest, den Break-Even im vierten Quartal des Kalenderjahres zu erreichen“, führte der Vorstandsvorsitzende aus. Seit der Ausgliederung des Speicherbereichs verzeichnete die Infineon-Aktie ein Wachstum von über 40 Prozent. „Dieser Wertanstieg ist durch die Neuausrichtung von Infineon, geprägt durch die Ausgliederung von Qimonda, und die Sanierung verlustbringender Geschäfte erreicht worden“, erklärte Ziebart. Wir haben Geschäftsfelder mit einem Umsatz in Höhe von insgesamt 700 Millionen Euro zurück in die schwarzen Zahlen gebracht.“ Das sind im Segment Automotive, Industrial & Multimarket die Geschäfte mit Diskreten Bauelementen, Sensoren und Chipkarten-ICs. Im Segment Communication Solutions haben die Geschäftsfelder Tuner und RF-Power-Transistoren ebenfalls die Verlustzone hinter sich gelassen. Der Bereich Drahtgebundene Kommunikation im Segment Communication Solutions hatte den Turn-around bereits zum Ende des Geschäftsjahres 2005 geschafft. Die Verlustphase des Geschäfts mit Chipkarten-ICs konnte zum Ende des abgelaufenen Geschäftsjahres beendet werden. Infineon steht nun vor der Aufgabe, dieses Geschäft weiter zu stabilisieren und nachhaltige Gewinne zu erwirtschaften. Mit Mastercard konnte das Unternehmen vor kurzem einen Auftrag im Bereich der Chipkarte realisieren. Der Markt für kontaktlose Bezahlkarten wird laut dem US-Marktforschungsunternehmen Frost & Sullivan in den nächsten fünf Jahren durchschnittlich um 63 Prozent jährlich wachsen. Als weitere wichtige Aufgabe hat das Unternehmen damit begonnen, die Komplexität der Organisation zu reduzieren. „Komplexität kostet nicht nur Geld, sie verschlechtert die Leistung für den Kunden und auch die Motivation der Mitarbeiter. Wir haben deshalb im letzten Jahr ein Programm zu Reduktion der Komplexität (ICoRe, Infineon Complexity Reduction Program) ins Leben gerufen und bereits zu großen Teilen umgesetzt. Wir erwarten uns davon im laufenden Geschäftsjahr Einsparungen in Höhe von 50 Millionen Euro. Ab dem nächsten Geschäftsjahr werden es dann 80 Millionen Euro sein“, sagte Ziebart. Nach der Ausgliederung von Qimonda fokussiert sich das Unternehmen auf den Logikbereich und drei wesentliche Geschäftsfelder: Energieeffizienz, Mobilität und Sicherheit. Beim Thema Sicherheit sorgen die Halbleiter von Infineon für die sichere Übertragung und Verwahrung von Daten und den Schutz von Menschen, zum Beispiel im Straßenverkehr. Die Sicherheitsanforderungen im privaten Bereich, aber auch im Umfeld von Behörden, nehmen ebenso zu wie der Schutz der Privatsphäre und von materiellem und geistigem Eigentum (z. B. Reisepässe, Personalausweise und Gesundheitskarten). Darüber hinaus spielen aber auch kundenspezifische Chips mit Sicherheitsfunktionen, wie sie zum Beispiel Mastercard für das neue Projekt der kontaktlosen Kreditkartenfunktion nutzt, eine immer wichtigere Rolle. Oder: Infineon sorgt mit dem sogenannten Trusted Platform Module – einem Sicherheits-Chip inklusive Software Suite, der den unbefugten Datenzugriff auf Notebooks und PCs vereitelt – für Sicherheit in PCs und damit für sicheren E-Commerce insgesamt. Das Unternehmen macht mehr als vier Milliarden Euro Umsatz, beschäftigt rund 30.000 Mitarbeitern, von denen 6.000 in der Forschung und Entwicklung beschäftigt sind. Etwa 800 Millionen Euro werden in Forschung und Entwicklung investiert, mehr als 22.900 Patente sollen die Technologieführerschaft des Unternehmens sichern. Infineon ist die Nummer 1 bei Leistungshalbleitern, die Nummer 1 bei Zugangsprodukten für die Breitbandkommunikation und die Nummer 1 bei Hochfrequenzlösungen für die drahtlose Kommunikation. Seit Jahren ist der Halbleiterhersteller Marktführer bei Chipkarten-ICs, mit einem Marktanteil von fast 30 Prozent. www.infineon.com
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