kontiki beschäftigt sich mit Förderung und Vertrieb des eTicketing

Dipl.-Ing. Thomas Giemula, BMVBS, und Elmar Sticht, TÜV Rheinland, präsentierten Ziele, Inhalt und Übersicht der Förderinitiative des BMVBS zur Einführung des eTicketing in Deutschland. Ein grundsätzliches Problem derartiger Initiativen sei, dass die Zuständigkeit für den ÖPV bei den Ländern und Kommunen liege und der Bund nur Rahmenbedingungen und das politische Leitbild vorgebe. Gefördert würden nur Projekte mit den Merkmalen KA-standardisiert (VDV Kernapplikation), bundesweit, interoperabel. Ein vorbildliches Beispiel dafür sei das System in Schwäbisch-Hall. Die Bundesregierung wolle mittelfristig auch in der Zusammenarbeit verschiedener Ressorts die technische und strategische Entwicklung des eTicketing unterstützen. Es wurden fünf Projektskizzen der Förderinitiative vorgestellt: Ralf Nachbar, Rhein-Main-Verkehrsverbund Servicegesellschaft, charakterisierte INNOS-HGS-1. Ziel sei die Schaffung eines Hintergrundsystems, das sowohl die gegenwärtige Situation im eTicketing berücksichtigt als auch für die Zukunft ausgelegt wird. Dabei stünden im Vordergrund komplexe Prozesse, hohe Zuverlässigkeit und Sicherheit, geringe Betriebskosten und automatisierte Prozess-Steuerung und Fehlerbehebung. Drs. Ing. Jozef Janssen, VDV-Kernapplikations GmbH & Co. KG, referierte zum R&R-Pilot, Rules and Regulations, die das notwendige Vertragswerk zwischen allen Partnern eines interoperablen Kernapplikations-Systems bilden. Zu bearbeiten seien: Öffentlich-rechtliche Randbedingungen, vertragliche und organisatorische Festlegungen, wirtschaftliche Risiken, Teilnahmeverträge Interoperabilität, Aufbau der Clearing-Struktur, und Aufbau der zentralen KOSE (Interoperables Sperrmanagement – KontrollService) Funktion. Dr. Joseph Lutgen präsentierte die Projektskizze KA++ mit ihren Hauptzielen Steigerung der Verwendbarkeit und Wirtschaftlichkeit der KA bei gleichzeitiger Reduzierung der Komplexität, nachhaltige Sicherung der Interoperabilität, nachhaltige Gewährleistung des hohen Sicherheitsniveaus und zeigte einen zeitlichen Aufriss des Projekts, das bis 2010 laufen wird. Markus Omers, Verkehrsverbund Rhein-Ruhr, umriss das Projekt d(((eti, mit dem die Distribution elektronischer Tickets über das Internet verwirklicht wird. Hiermit wird ein EFM-System (Elektronisches Fahrgeld-Management) bereitgestellt, das sich besonders für kleinere Verkehrsunternehmen eignen wird. Mit d(((eti wird ein komplettes Vertriebssystem entwickelt, vom Planen der Fahrt über die Tarifauskunft bis zum Ticketkauf. Das System soll als Open Source System realisiert werden und keine Lizenzkosten verursachen. Dirk Reddmann, Rhein-Main Verkehrsverbund, zeigte das Projekt LuKA. Kernaussage ist die Anforderungsspezifikation von Luftschnittstellen in einem VDV-KA konformen interoperablen Mobile Ticketing in Verbindung mit einer NFC-Verkaufs- und Erfassungsstruktur sowie deren Integration in die VDV-KA Referenzsysteme. Mit passiven NFC-Chips werde eine kostengünstige Erfassungsstruktur für das eTicketing an Haltestellen realisiert, die mit dem NFC-Handy des Kunden ein vollständiges System bilden. In drei Projektphasen soll das Projekt bis Ende 2009 beendet werden. Dr. Christian Ordon, Rhein-Main Verkehrsverbund, leitete mit seinem Referat zum zweiten Schwerpunkt der Konferenz, den Perspektiven und Entwicklungen der Vertriebskanäle, über. Marketingansätze der Consumer- und Dienstleistungsindustrie seien prinzipiell auf den ÖPV übertragbar. Ein CRM (Kundenbeziehungs-Management) sei ein wesentlicher Schritt. Dr. Ordon zeigte, dass ein EFM (Elektronisches Fahrgeld-Management) ein wichtiges Instrument zur optimierten ÖPV-Vermarktung sein kann. Der RMV will auf der Basis von EFM auch eine deutliche Veränderung in der Nutzung neuer Vertriebskanäle erreichen. In der Plenardiskussion „Wie sieht die Vertriebskanallandschaft des ÖPV in den nächsten 10 Jahren aus?“ wurden die Konzepte und Erfahrungen der Teilnehmer mit denen aus anderen Branchen konfrontiert. Es wurde grundsätzlich die Notwendigkeit eines CRM akzeptiert und das EFM als Werkzeug hierfür anerkannt. weber@kontiki.net www.kontiki.net 

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