kontiki – Einführungsstrategien, Tarifmodelle, Datenschutz

Einführungsstrategien für eTicketing und die VDV-Kernapplikation stellte Dr. Manfred Ritschel dar und stellte auch das Konzept zu einem einheitlichen eTicketing im Freistaat Sachsen vor. Diese Überlegungen könnten durchaus auf den Freistaat Bayern übertragen werden. Er ging auf die Entwicklung der ursprünglichen Vision „Einsteigen und Fahren“ ein, zeigte die Fortschritte der Raumerfassung von einer Vision zu einer verfügbaren Technologie und erläuterte die Umsetzung der VDV – Kernapplikation im Projekt intermobil. Diese Darstellungen ergänzte Klaus Wietfeld mit den Migrationswegen zur VDV – Kernapplikation in NRW. Als Fazit kann gezogen werden: Die VDV–Kernapplikation kommt. Die Notwendigkeit neuer Tarifmodelle erläuterte Hansjörg Röhrich am Beispiel des RMV. Die heutigen Tarifsysteme seien veraltet und würden vom Kunden abgelehnt. Der RMV will ein kundenorientiertes Tarifsystem auf der Basis von Haltestellen-Relationen, Preisorientierung an Kundengruppen und einem neuen Preisermittlungsverfahren entwickeln. Über den Sachstand zur Tarifentwicklung im VGN berichtete Andreas Mäder. Nach umfassenden Kundenbefragungen geht auch der VGN den Weg zu einem Tarifsystem mit den Merkmalen Leistungsgerechtigkeit, Transparenz, Fahrpreis- und Einnahmenkontinuität und Anpassung der Angebotspalette. Bisher wurden vier Modellvarianten erarbeitet, deren Analyse fortgesetzt wird. Torsten Gründel, Fraunhofer-Institut IVI, zeigte zum Abschluss des Themas Tarifmodelle die Lösung für die „intermobil Region Dresden“. Das Pilotprojekt ALLFA – Ticket basiert auf den Tarifparametern „zurückgelegte Entfernung“, „Bonus des Fahrgastes“ und „Komfort bei Fahrzeug und Beförderung“. Der Preis setzt sich aus Grund- und Fahrtenpreis zusammen und bleibt in seinen Variationen immer transparent für den Kunden. Mit dem VDV – Piloten zum Handy – Ticketing setzte sich Klaus Dechamps, VGN, auseinander. Bei einer Handy-Dichte von 87 Mobilfunkverträgen auf 100 Einwohner habe diese Ticketing – Alternative viele Vorteile, z. B. Kauf jederzeit, Verknüpfung von Fahrplanauskunft und Verkauf, zusätzlicher Vertriebskanal. Bei der technischen Lösung bevorzugt die VDV-Lösung JAVA gegenüber SMS. Das Handy-Ticketing soll in die VDV – Kernapplikation integriert werden. Dr. Manfred Ritschel präsentierte den Datenschutz beim eTicketing, unabhängig von der jeweiligen Technologie. Seine Kernaussage ist die Feststellung, dass den Datenschutzanforderungen grundsätzlich genügt wird, wenn u.a. die Vorgaben – Wahlmöglichkeit des Kunden zwischen einer anonymen Form (pre paid) und einer Version mit Angabe von Nutzerdaten (post paid), Transparenz der Datenverarbeitung, Trennen von Nutzer- und Nutzungsdaten in auch technisch und institutionell getrennten DV-Systemen – erfüllt sind. In jedem Fall ist die Rekonstruktion eines persönlichen Bewegungsprofils zu verhindern. Die Arbeitsgruppe Modelle hat ihren Themenschwerpunkt Migration und das Thema der nächsten Konferenz, die VDV – Kernapplikation, verbunden und Themenvorschläge erarbeitet. Die WG Interoperabilität hat die Dokumentation zur europäischen Interoperabilität weiter vervollständigt. Bis zur Konferenz in Berlin sollen alle notwendigen Inhalte vorliegen. Die AG Mobilität hat für das Customer Relation Management detailliert untersucht, wie der Aufbau einer Kundenbindung im ÖPV in Abhängigkeit von der Einführungsstufe der VDV – Kernapplikation gestaltet werden kann. Weber@kontiki.net www.kontiki.net Nächste kontiki – Konferenzen: Berlin 16. – 17. Juni 2005 Ort folgt 15. – 16. September 2005 Rotterdam Frühjahr 2006 

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