Kontiki – Interoperabilität im Electronic Ticketing

Schon in ihrer Begrüßung zeigte Ingrid Kühnel, Geschäftsführerin KreisVerkehr Schwäbisch Hall, dass die KolibriCard nicht nur für ihren Verbundbereich so wichtig ist, sondern in Kürze im HohenloheKreis die Voraussetzungen für den interoperablen Verkehr geschaffen sein werden und damit die Zeit der Insellösungen vorbei ist. Dr. Till Ackermann, Geschäftsführer VDV-Kernapplikations GmbH, unterstrich, dass ein wichtiges Ziel der KA lautet: Komplexität zurück in das System, Einfachheit für den Fahrgast. In seinem Bericht zum Sachstand der geplanten Projekte, die über Deutschland verteilt einen ähnlichen Weg gehen, wie ihn Schwäbisch Hall jetzt zum Erfolg gebracht hat, standen im Wesentlichen immer wieder die gleichen Gründe für das eTicketing im Vordergrund: Einfache Nutzung für den Kunden, Interoperabilität und Durchgängigkeit, Abbau von Zugangshemmnissen, Sicherheit und höhere Fahrgeldeinnahmen. Betrachtet man alle Projekte gemeinsam, so würden – wenn die Hürde der Wirtschaftlichkeit genommen werden könne – bis 2010 etwa 4,2 Mio. Nutzermedien eingesetzt, mit denen ein Drittel aller Abonnenten und ca. 25% aller Fahrten in der Bundesrepublik abgewickelt würden. In seinem Bericht über das KolibriCard Projekt machte Hans-Andreas Hoffmann, KreisVerkehr Schwäbisch Hall, besonders darauf aufmerksam, dass die Einführung eines eTickets nur zu einem geringeren Teil ein technisches Problem ist. Das Konzept sei realistisch, die Technik funktionsfähig, aber sind die Menschen reif dafür? Die Aufgabe aller Beteiligten, hier mehr als nur die notwendige Aufklärungsarbeit zu leisten, sollten Verkehrsunternehmen nicht unterschätzen. Der Wissenstransfer müsse Entscheider, Politiker und Kunden einschließen. Schwierig sei es, die unterschiedlichen Rollen, die in der KA Umsetzung ausgefüllt werden müssen, zum Leben zu erwecken. In der technischen Realisierung zeige sich, dass GPS für Standortbestimmungen des Fahrzeugs im ländlichen Raum sehr gut geeignet sei. Bemerkenswert an der Umsetzung der Interoperabilität mit Schwäbisch Hall und Hohenlohe sei, dass zwei unterschiedliche Industriesysteme an ein Hintergrundsystem angebunden wurden. Von den bereits erwähnten Projekten zur Umsetzung der VDV – KA stellten der Rhein-Main-Verkehrsverbund und der Verkehrsverbund Rhein-Ruhr ihre weitgehend identischen Lösungsansätze vor. Lothar Megger erwähnte, dass beide Verbünde Pilotprojekte durchgeführt hätten und nun die KA umsetzen, weil die technische Sicherheit im KA-Konzept deutlich höher sei. Mit der KA sei jetzt ein Standard vorhanden, der nicht nur die Interoperabilität gewährleiste, sondern als Standard auch die Stückkosten der Komponenten und Medien reduziere. Ein entscheidender Vorteil in der KA sei auch die Möglichkeit der Migration unter unterschiedlichen Migrationskriterien. Dr. Manfred Ritschel wies in seinen Ausführungen zur Umsetzung der KA im Verkehrsverbund Oberelbe besonders auf wirtschaftliche und tarifliche Synergien hin, die ihre Grundlage in einer Reihe von Basisinnovationen wie die vollautomatische Anwesenheitserfassung, die flexible Tarifierung mit automatischer Fahrpreisermittlung und die Interoperabilität des KA-Konzepts hätten. Alle drei Elemente seien im VVO realisiert. Ziel der weiteren Arbeit sei die Einführung in allen fünf sächsischen Verbünden. Zwischenzeitlich soll eine Chipkarte für Abo- und Jahreskartenkunden eingeführt werden. Notwendig sei außerdem eine vertiefende Marktforschung zum Kundenverhalten und Marktpotential. Für alle sächsischen Verbünde seien Lastenhefte vorbereitet und mit dem RMV, Rhein-Main-Verkehrsverbund, abgestimmt, so dass auf dieser gemeinsamen Basis eine Ausschreibung für 350.000 Karten erfolgen könne. In drei Diskussionsforen und drei Workshops wurden verschiedene Probleme vertieft diskutiert und Lösungsansätze erarbeitet. Außerdem hat kontiki noch darüber informiert, dass die Festlegung der Standards durch die internationalen Standardisierungsgremien nun auch für die applikatorischen Ebenen des Mehrschichtenmodells des eTicketing erfolgt ist. info@kontiki.net www.kontiki.net 

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