Kontiki präsentiert landesweites eTicketing-System der Niederlande

Drs. de Jong vom Verkehrsministerium konzentrierte sich in seiner Darstellung der verkehrspolitischen Lage in den Niederlanden auf die Kernpunkte Nationale Mobilitätsplanung, ÖPV und Chipkarten Policy. Markante Gesichtspunkte seiner Darstellung waren: • Der Kunde interessiert sich nicht für das Verkehrsunternehmen. Er will seinen Mobilitätsbedarf erfüllt sehen. Die Konsequenz ist eine Karte für alle Fahrten auf allen Verkehrsmitteln. • Die neue Strategie heißt „Road Pricing“ mit den Komponenten Verkehrsleistung und Umweltkosten. Damit wird der ganzheitliche Gedanke der Mobilität in das Betrachtungszentrum gerückt. Drs. Struijk, Connexxion, machte deutlich, dass für Verkehrsunternehmen heute der Leitsatz „Alles für den Fahrgast“ gelte. Nur auf dieser Basis wirke die Energie aller beteiligten Verkehrsunternehmen so zusammen, dass das weltweit einzigartige landesweite eTicketing realisiert werden konnte. Basis des Erfolgs sei hier die spezielle niederländische Arbeitsweise des „Polder-Modells“: In allen wesentlichen Entscheidungsfragen wird Konsens erreicht. E. Stanley-Smith, accenture, erläuterte, dass bei der Vergabe einer so komplexen Aufgabe, wie es ein landesweites eTicketing darstellt, wichtige Gesichtspunkte in den Mittelpunkt treten, die zu berücksichtigen seien. Mit dem Zusammenschluss zum East-West Consortium sei es gelungen, • eine Komplett-Lösung durch nur einem Provider bereitzustellen • eine Open Architecture zu realisieren • Interoperabilität mit transparenten Schnittstellen zu gewährleisten Dieses Ergebnis habe die Kooperation und Koordination einer Vielzahl von Partnern durch ein multi-disziplinäres Projekt-Management vorausgesetzt. Im Zusammenspiel mit einem Business-Modell, in dem die Verantwortlichkeiten und Aktivitäten aller Beteiligten Interessengruppen fixiert waren, konnte die Aufgabe gelöst werden. Die Einbindung von unabhängigen Zertifizierungs-Institutionen sei eine notwendige Maßnahme zur Sicherung der Open Architecture gewesen. Ein wesentliches Ergebnis dieser Vorgehensweise sei es, dass eine Monopolisierung ausgeschlossen worden sei, da mit transparenten Schnittstellen in der Open Architecture die Möglichkeit zur Entwicklung austauschbarer Module gegeben ist. Aus Betreibersicht präsentierte Caecilia Groot, Trans Link Systems, die Herausforderung, mit einem eTicketing-System die Anforderungen der nationalen, der regionalen und der lokalen Ebene für 16 Millionen Einwohner zu befriedigen. Mit der Schaffung einer Struktur mit den Ebenen Shareholder, Supervisory Board, Trans Link System und Transport Companies sei das gelungen. Das Dutch Business-Modell, das die Transport Unternehmen selbst konzipiert haben, ist auch für die Betreiber die Grundlage des Erfolgs. Es verbindet nicht nur die Rollen des eTicketing-Kartenherausgebers, Co-Brander, Service Provider, Product Owner, Clearing Operator und Scheme Provider, sondern ist gleichzeitig die Grundlage für das „Daily Cleaning & Settlement“ z.B. in den Funktionsbereichen Verkauf, Kartennutzung oder Einnahmeaufteilung. Zum Abschluss der Konferenz stellte H. J. Röhrich, fest, dass sowohl in den Plenumsvorträgen als auch in den beeindruckenden Betriebsbesichtigungen alle Erwartungen der Konferenzteilnehmer erfüllt worden seine. „Wir können vom Vorgehen der Niederländer lernen, dass es sehr sinnvoll ist, mit einem System zu starten, das im laufenden Betrieb ständig erweitert und verbessert wird. Ein Fakt sollte für die Bundesrepublik zum Vorbild werden: Die Niederlande verfügen über eine nationale Mobilitätsplanung.“ weber@kontiki.net www.kontiki.net 

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