kontiki und die europäische Interoperabilität

Klaus Philipp, T.C.L. GmbH, Wachtendonk, stellte die anwendungsbezogenen Standards für Electronic Ticketing in den Mittelpunkt seines Vortrages. Heute nutzen noch nahezu 20 Länder eigene Systeme, die miteinander nicht verträglich sind. Die Grundprinzipien der Interoperabilität – Service über Landesgrenzen hinweg, kompatible Netzwerke und übergangsloser Systemnutzen für den Kunden – können realisiert werden. Kartentechnische Anwendungs-Standards ermöglichen die Umsetzung. Sie sind für Datenelemente und Datenstrukturen soweit entwickelt, dass die Forderung der EU nach europäischer Interoperabilität in Kürze erfüllt werden kann. „Proprietäre Systeme sind out. Interoperabilität wird nicht mehr an fehlenden Standards scheitern!“, so Klaus Philipp wörtlich. Pascal Roux, Ascom Monétel S.A., Valence, erläuterte die zur Ergänzung der Anwendungen erforderlichen technischen Standards, die Contactless Card Standards ISO/IEC 14443. Sie sind bis zu Übertragungsgeschwindigkeiten von 848 bits realisiert. In der Entwicklung befinden sich Standards für Hochgeschwindigkeitsübertragung, die aber gegenwärtig von den Anwendungen im ÖPV noch nicht gefordert werden. Die Einflüsse der gegenwärtigen Standards auf den Markt sind durchaus positiv: Interoperabilität wird immer besser unterstützt, die Standards folgen der technologischen Entwicklung, die Performance wird verbessert und die Kompatibilität zukünftiger mit gegenwärtigen Produkten ist garantiert. Etienne Graindor, STIB, Brüssel, stellte in seinem Bericht über „Triangle“ die Resultate und Schlussfolgerungen aus diesem europäischen Projekt vor. Mit Triangle wird erstmals eine Interoperabilität zwischen Stadtverkehren und Fernverkehren in London, Brüssel und Paris verwirklicht. Triangle bedient sich einer einfach scheinenden Technik, um die Verträglichkeit der Systeme zu erreichen. Der für jedes System charakteristische Sicherheitsschlüssel wird in Triangle nicht durch einen Universal Key ersetzt, sondern bei angrenzenden Verkehrsgebieten werden die Schlüssel der beiden Gebiete gepaart und ermöglichen so den Übergang von einem Gebiet in das andere. Diese Paarung lässt sich durch Verketten der jeweiligen Paare über die gesamte Mobilitätskette erstrecken und so eine Nutzung für den Kunden im gesamten Triangle – Gebiet sicherstellen. In der Podiumsdiskussion zum Start der Arbeitsgruppe Interoperabilität wurde zunächst die kontiki – Zielvorstellung für die Gruppe vorgestellt: Gemeinsames Verständnis, gegenseitige Unterstützung, Anwendung und Verbesserung von Standards und in Zukunft die Umsetzung in gemeinsame Projekte. Die Arbeitsgruppe hat die Aufgabe, neue Lösungen zu finden. Electronic Ticketing ist in Lyon schon tägliche Praxis. Zur Vorbereitung der Besichtigung stellte Silvain Barcat, SYTRAL Lyon, das gegenwärtige System vor. Der anschließende Besuch im technischen Zentrum des ÖPV Lyon war für die Teilnehmer ein Highlight der Konferenz. Die Zusammensetzung der kontiki – Arbeitsgruppen Modelle und Mobilität hat sich nach der Gründung der Arbeitsgruppe Interoperabilität stabilisiert und so konnte mit dem bereits in München abgestimmten Arbeitsprogramm begonnen werden. Die Internationalität in der Zusammenarbeit wurde auch durch die Vorstellung des TCF, Transport Card Forum, durch Eric Sampson, Department for Transport, London, unterstrichen. Weber@kontiki.net www.kontiki.net 

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