MasterCard untersucht Ausgabeverhalten in Europa

Erstaunlich ist, dass es oftmals wichtiger ist, sich selbst etwas Gutes zu tun, als anderen eine Freude zu machen, wie die Studie belegt. Zwei von fünf Befragten (40%) gaben zwar an, lieber etwas für andere einzukaufen als für sich selbst. Allerdings geben die Europäer für Aufmerksamkeiten für Freunde oder Angehörige im Durchschnitt fünf Euro weniger als für sich selbst aus. Besonders trickreich sind dabei Geschenke, von denen man selber profitieren will: So wird bisweilen auch etwas in dem Wissen, gekauft dass der Beschenkte es teilt. Klassische Geschenke sind hier Schokolade oder Wein. Laut der Umfrage ist dies sogar für jeden Zehnten (10%) der ausschlaggebende Grund, wenn er etwas für eine andere Person kauft.

Die Deutschen geben am meisten Geld dafür aus, sich hier und da einmal zu verwöhnen. Dabei wenden sie im Durchschnitt jedes Mal 72 Euro auf, der Spitzenwert in Europa. Unter den Befragten bildet Großbritannien das andere Ende: hier kommt man im Durchschnitt nur auf 32 Euro pro Ausgabe. Geld für sich selbst auszugeben, schlägt den britischen Verbrauchern außerdem stärker auf das Gewissen als anderen Europäern. Ein Viertel (25%) gab an, sich schuldig zu fühlen, nachdem sie sich etwas gegönnt haben. Damit haben die Briten in Europa das schlechteste Gewissen beim sich selbst belohnen.

„Der MasterCard Treat Index hat ergeben, dass die Menschen sich etwas gönnen, um sich aufzumuntern. Egal ob es an der wirtschaftlichen Lage oder am Wechsel der Jahreszeiten liegt – sich selbst zu verwöhnen, liegt den Europäern unbestritten am Herzen“, sagt Jennifer Palmer, Head of European Consumer Credit & Charge bei MasterCard. „Die Befragung hat deutlich gemacht, dass die kleinen Freuden zwischendurch sehr wichtig für unser allgemeines Wohlbefinden sind. Mehr als ein Drittel der Verbraucher (36%) gaben an, sie würden sich in erster Linie etwas gönnen, um sich besser zu fühlen. Mit 26% beziehungsweise 24% sind Wochenenden und freudige Anlässe die zweit- und dritthäufigsten Gründe, aus denen die Verbraucher sich gerne etwas Gutes tun. Anderen Menschen wie Angehörigen und Freunden machen wir am häufigsten eine Freude, weil wir sie aufheitern wollen.“

In allen teilnehmenden Ländern waren es die kleinen Freuden des Alltags wie Restaurantbesuche, Take-away-Essen, Schokolade, Süßigkeiten und Kuchen, für die regelmäßig Geld ausgegeben wird. Das zeigt, dass gerade die kleinen Dinge dazu beitragen können, dass wir uns besser fühlen. Produkte wie Kaffee und Käse wurden interessanterweise nicht als Genussmittel, sondern als Bedarfsgüter bewertet. Das wurde in Italien und Frankreich besonders deutlich. Größere Käufe wie Schmuck oder Urlaubsreisen betrachten die Verbraucher eindeutig als Luxusanschaffungen. Mehr Frauen als Männer geben Geld für Kleidung, Taschen und Schuhe (58%) aus. Männer hingegen belohnen sich eher einmal mit DVDs, CDs oder Videospielen (21%).

Der unabhängige Finanzexperte Alvin Hall zu den Ergebnissen der Untersuchung: „Es gibt zwar auch zahlreiche Unterschiede, aber die länderübergreifenden Gemeinsamkeiten, die die Umfrage zu Tage gebracht hat, sind wirklich faszinierend. ‚Jeder hat das Recht, sich auch mal etwas zu gönnen‘ liegt in fast allen Ländern auf einem der ersten beiden Plätze. Das alte Sprichwort ‚Der Mensch lebt nicht nur vom Brot allein‘ scheint also eine grundlegende Überzeugung zu sein, die Menschen verschiedener Kulturen teilen. Sie verbinden ‚glücklich sein‘ damit, sich auch einmal etwas Gutes tun zu können. Letzteres gilt unabhängig von den Gründen, aus denen sie sich etwas gönnen. Allerdings war vor allem bei den jüngeren Befragten zu beobachten, dass dieses Glücksgefühl häufig von einem schlechten Gewissen begleitet wird. Das regt sich vor allem dann, wenn man darüber nachdenkt, wie man das Geld anderweitig hätte nutzen können, um ein eigentlich wichtigeres Ziel zu erreichen – sei es, um etwas Geld für schlechte Zeiten auf die hohe Kante zu legen oder um für die Anzahlung eines Hauses zu sparen. Es ist keine Überraschung, dass Schuldgefühle in Verbindung mit dem Erwerb eines Eigenheims in Großbritannien am häufigsten sind – schließlich ist Wohneigentum in der britischen Kultur praktisch ein gesellschaftliches Muss.“

www.mastercard.com

Zur Untersuchung

Die Untersuchung wurde im September 2013 im Auftrag von MasterCard von Opinion Matters durchgeführt. In acht europäischen Ländern (Großbritannien, Belgien, Frankreich, Deutschland, Italien, Russland, Schweden und Türkei) wurden insgesamt 12.434 Kunden großer Kreditkartengesellschaften über 18 Jahre befragt.

Durchschnittliche Summe, die die Befragten in den einzelnen Märkten ausgeben, um sich selbst etwas zu gönnen:

1. Deutschland (72 Euro)
2. Italien (58 Euro)
3. Belgien (57 Euro)
4. Frankreich (50 Euro)
5. Türkei (49 Euro)
6. Schweden (46 Euro)
7. Russland (41 Euro)
8. Großbritannien (32 Euro)

Durchschnittliche Summe, die die Befragten in den einzelnen Märkten ausgeben, um anderen eine Freude zu machen:

1. Türkei (58 Euro)
2. Deutschland (55 Euro)
3. Belgien (53 Euro)
4. Italien (45 Euro)
5. Russland (44 Euro)
6. Frankreich (42 Euro)
7. Schweden (41 Euro)
8. Großbritannien (21 Euro)

Top-5-Gründe in Europa, sich selbst etwas zu gönnen:

1. Um mich besser zu fühlen (36 %)
2. Es ist Wochenende (26 %)
3. Ich habe einen Grund zu feiern (24,6 %)
4. Im Urlaub/an freien Tagen (23,4 %)
5. Ich habe gerade mein Gehalt bekommen (18,6

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