Mobiltelefon soll Lesegerät für den elektronischen Personalausweis werden

Moderne elektronische Ausweiskarten – wie beispielsweise der elektronische Personalausweis, der im November 2010 in Deutschland eingeführt werden soll – können auch im Internet als Beleg für die eigene Identität verwendet werden. Neben einer Internetverbindung braucht man dafür ein Lesegerät, das die benötigten Daten aus dem elektronischen Ausweis ausliest und überträgt. Entsprechende Kontaktlos-Lesegeräte sollen dafür schon bald zur Verfügung stehen. Eine komfortable Alternative aber wäre, das eigene Mobiltelefon als Lesegerät zu nutzen. Damit das funktioniert, muss das Handy „NFC-fähig“ sein. Das bedeutet, dass das Mobiltelefon mit einem kompatiblen technischen Standard ausgerüstet sein muss, der die Daten des elektronischen Ausweises lesen kann. Dann wären sogar sichere Internet-Geschäfte mit Identifikationsnachweis – so genannte „eID-Anwendungen“ – von unterwegs möglich. „Wir glauben, dass die Nutzung eines NFC-fähigen Mobiltelefons als Lesegerät unaufwändig die jetzt noch vorhandene Lücke schließen würde zwischen dem elektronischen Ausweis und sicheren Internet-Transaktionen“, so Ulrich Hamann, Vorsitzender der Geschäftsführung der Bundesdruckerei. Handys seien sowieso schon in quasi jedem Haushalt vorhanden und besäßen bereits eine hohe Akzeptanz bei den Nutzern, betont Hamann. Der Kauf eines speziellen Lesegeräts würde überflüssig. „Die Menschen werden ihren elektronischen Ausweis nur dann auch online einsetzen, wenn dies einfach, komfortabel und sicher geschehen kann.“ Aus diesem Grund forciert die Bundesdruckerei die Anpassung des NFC-Standards an den ISO-Standard 14443, der schon heute international für das Auslesen von elektronischen Ausweisdokumenten genutzt wird. Ziel der Bundesdruckerei ist, dass jedes NFC-fähige Mobiltelefon als Lesegerät für digitale Dokumente eingesetzt werden kann und die Bürger somit einfach und komfortabel ihren elektronischen Ausweis für vielfältige sichere eIDAnwendungen nutzen können. Im NFC-Forum ist die Bundesdruckerei als so genanntes assoziiertes Mitglied aktiv. Hier trifft sie unter anderem auf Technologie-Lieferanten, Chipproduzenten, Mobiltelefon-Hersteller und Mobilfunk-Anbieter und kann gemeinsam mit allen Beteiligten daran arbeiten, das Szenario zu realisieren. Bislang beschäftigt sich das NFC-Forum mit anderen Einsatzmöglichkeiten der „Near Field Communication“. Die Bundesdruckerei will sich dort nun speziell um die NFC-Anwendungen für elektronische Dokumente und Identitäten kümmern. jessica.behrens@bdr.de www.bundesdruckerei.de 

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