Multifunktionale EMV-Chipkarten für den deutschen Markt

Mit Ausgabe der EMV-Master-Cards macht die Migration auf EMV-Chip weitere Fortschritte: Bereits Ende letzten Jahres hatten die Kunden von vier Genossenschaftsbanken die neue VR-BankCard mit EMV-Chip im Austausch gegen ihre alte ec/Maestro-Karte erhalten. Das ursprünglich für Debit-Karten vom ZKA spezifizierte Chipkartenbetriebssystem SECCOS (Secure Chip Card Operating System) wird damit jetzt erstmals auch für den deutschen Kreditkartenmarkt eingesetzt. Als Hauptanwendungen des multifunktionalen EMV-Chip gelten auf der Debitseite electronic cash, die GeldKarte und der so genannte ZKA-Marktplatz. Letzterer ist auch eine typische Anwendung auf der Kreditkartenseite, ebenso wie das Bezahlen im Internet. Die HypoVereinsbank AG und der Bank-Verlag haben zudem bereits Debitkarten mit digitalen Signaturen ausgegeben. In Zukunft soll der EMV-Chip neben der digitalen Signatur weitere neue Anwendungen auch auf Kreditkartenseite unterstützen. Die ZKA-Marktplatz-Anwendungen umfassen Kundenbindungssysteme, wie zum Beispiel Bonusprogramme und e-Couponing. Diese Lösung des one-to-one Marketings macht es möglich, elektronische Coupons direkt auf der Karte des Kunden zu speichern. Ferner bildet der Marktplatz die Plattform für Funktionen wie Ticketing, Gutscheine oder Zugangsberechtigungen. Da der EMV-Chip die nachträgliche Änderung und Speicherung von Daten ermöglicht, können Banken im Chip gespeicherte Parameter per Online-Administration ändern. So ist es möglich, flexibel auf Änderungen der Rahmenbedingungen zu reagieren, nachdem die Karte bereits ausgegeben wurde. Zu den Hauptanwendungen des EMV-Chip soll künftig auch das sichere Einkaufen im Internet zählen. Mit MasterCard EMV-SecureCode ist eine einheitliche und sichere Authentifizierung des Karteninhabers möglich. Der Händler erhält bei Transaktionen mit SecureCode einen gesicherten Zahlungsanspruch. An der Einführung der Kreditkarten mit EMV-Chip in Deutschland sind folgende Unternehmen beteiligt: Issuer der Karten ist die EURO Kartensysteme. Für die technische Umsetzung haben GZS (Implementierung von EMV in die Autorisierungs- und Card-Managementsysteme) und Bank-Verlag (Datengenerierung und Kartenpersonalisierung) mit Unterstützung von SRC (Projektberatung) die notwendigen Prozesse implementiert, die nun auch von anderen Kartenemittenten genutzt werden können. Die jetzt ausgegebenen Karten stammen vom Münchner Technologiekonzern Giesecke & Devrient (G&D). froehlich@prpkronberg.com www.mastercard.de 

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