Neuer Personalausweis benötigt Aufklärungsarbeit

Der neue Ausweis ermöglicht die Identitätsfeststellung in elektronischen Geschäfts- und Verwaltungsprozessen durch Authentisierung, z.B. für Dienste im Internet, die qualifizierte elektronische Signatur und die Biometriefunktion zur behördlichen Identitätsfeststellung. Außer einem Rechner mit Internetzugang wird für die elektronische Signatur und die Authentisierung mit der sogenannten eID-Funktion ein Kartenlesegerät und eine spezielle, kostenlose Software benötigt. Die qualifizierte elektronische Signatur und die Speicherung der Fingerabdrücke sind Zusatzfunktionen auf freiwilliger Basis, über deren Inanspruchnahme der Ausweisinhaber selbst entscheiden kann. Die eID-Funktion kann man davon unabhängig jederzeit in der Personalausweisbehörde ein- oder ausschalten lassen. Bei Nutzung des Ausweises für Online-Dienste muss der Diensteanbieter mit einem staatlich ausgestellten Zertifikat belegen, dass er personenbezogene Daten für den jeweiligen Geschäftszweck auslesen darf. Vor diesem Hintergrund wollte TeleTrusT Bekanntheitsgrad und Akzeptanz des neuen Ausweises und seiner Funktionen in der Bevölkerung messen und ließ in einer repräsentativen Umfrage die folgenden Fragen stellen: – Waren oder sind Ihnen diese Zusatzfunktionen des neuen elektronischen Personalausweises bereits näher bekannt? – Welche Akzeptanz bringen Sie diesen Funktionen entgegen? – Beabsichtigen Sie, den neuen elektronischen Personalausweis schon vor Gültigkeitsablauf Ihres alten Personalausweises zu beantragen? Das Ergebnis: – Nur bei jüngeren Männern kann man von einem akzeptablen Kenntnisstand sprechen. – Die Nutzungsbereitschaft ist bei Frauen deutlich geringer. – Elektronische Signatur und Authentisierungsfunktion werden eher akzeptiert als die biometrische Funktionalität. – Die Absicht eines vorzeitigen Austausches (alter Ausweis gegen neuen) kann eher bei jüngeren, internetaffinen Nutzern als ausgeprägt bezeichnet werden. Dass vor allem die jüngeren Nutzer schon recht gut informiert sind, überrascht den TeleTrust nicht. Der Verband betont aber, dass es offenkundig dringenden Bedarf für weitere, umfassende Aufklärung gibt, um mit der Einführung des neuen Personalausweises die breite Bevölkerungsmehrheit zu erreichen. Dr. Holger Mühlbauer, TeleTrusT-Geschäftsführer: „“TeleTrusT schlägt der Bundesregierung vor, die verbleibende Zeit bis zur geplanten Einführung für gemeinsame Informationsinitiativen zu nutzen. Unsere Erhebung zeigt, dass sich viele Internetnutzer wenig oder noch gar nicht mit den neuen Funktionen und den daraus resultierenden Möglichkeiten auseinandergesetzt haben““. Die Forderung nach noch offensiverer, in der Breite wirksamer Information richte sich aber ebenso an die übrigen Projektbeteiligten, insbesondere auch an die Industrie. Informationskampagnen müssten sich am Verständnisniveau der Normalbevölkerung orientieren. Für die Untersuchung, die das Kölner Marktforschungsinstitut SKOPOS im Auftrag von TeleTrusT durchführte, wurden 1.000 Personen repräsentativ für die deutschen Internetnutzer befragt. www.teletrust.de 

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