Potenzial von ePayment und elektronischen Zahlungssystemen ausbaufähig

„Im Bereich ePayment befindet sich Deutschland noch nicht an der internationalen Spitze. Aufgrund der geringen Akzeptanz und Aufklärung bei den Bundesbürgern fehlt es hier an der Marktdurchdringung. Jedoch werden moderne Endgeräte und attraktive Content-Angebote die Bereitschaft der Nutzer zum bequemen und sicheren elektronischen Bezahlen begünstigen. Gleichermaßen müssen Anbieter und Händler die technischen Innovationen einsetzen, die neuen Marktstandards im elektronischen Zahlungsverkehr für ihre Geschäftsmodelle adaptieren und ePayment aktiv bei ihren Kunden stark bewerben“, sagt Michael Hülsiggensen (EOS Payment Solutions), Leiter der Unit Payment & Risikomanagement im BVDW.

Laut der BVDW-Umfrage besitzt eCommerce für sechs von zehn Befragten (57,4 Prozent) zurzeit eine hohe bis sehr hohe Bedeutung im Geschäftsalltag. Jeder dritte Befragte geht von einer mittleren bis hohen Bedeutung aus (38,3 Prozent). Nur für 3,8 Prozent der Umfrageteilnehmer besitzt eCommerce eine sehr geringe bis geringe Bedeutung. Dieser positive Trend in der Erwartungshaltung der Befragten verstärkt sich auch in Zukunft. Für 2013 erwarten die Umfrageteilnehmer einen starken Anstieg in der Bedeutung von eCommerce. Für insgesamt 88,9 Prozent der Befragten und damit ein Plus von 31 Prozentpunkten soll eCommerce künftig eine hohe bis sehr hohe Bedeutung besitzen.

Als Teildisziplin des eCommerce besitzt Mobile Commerce laut zwei Dritteln der Befragten (64,8 Prozent) eine derzeit eher geringe bis mittlere Bedeutung. Jedoch gehen drei Viertel der Befragten (74,1 Prozent) von einer deutlichen Steigerung der Bedeutung in den nächsten zwei Jahren aus. Beim Thema Social Commerce zeigt sich die stärkste Differenz zwischen der aktuellen und zukünftigen Lage. Während aktuell die Bedeutung von den Befragten vorwiegend noch als sehr gering bis mittel eingeschätzt wird (74 Prozent), geht die Mehrzahl von einer weitaus höheren Bedeutung im Jahr 2013 aus (61,1 Prozent).

Für die meisten Befragten (86,2 Prozent) stellen die Sicherheitsbedenken der Nutzer sowie die Komplexität elektronischer Zahlungsvorgänge (37,9 Prozent) entscheidende Hürden für die Nutzung von ePayment dar. Auf Anbieterseite liegen die noch fehlende Technologie (53,4 Prozent) und ebenfalls zu komplizierte Abläufe (41,4 Prozent) als zu bewältigende Herausforderungen vorne. Nur wenige der Befragten legen sich bei den möglichen Hemmnissen auf ein fehlendes Interesse und die noch mangelnden Einsatzmöglichkeiten für ePayment fest.

Ein Teil der Untersuchung beinhaltete die Erhebung der Akzeptanz verschiedener Trendthemen im Bereich ePayment. Die Teilnehmer der BVDW-Umfrage sprechen In-App Payment sowohl in Bezug auf die Nutzer- als auch auf die Anbieterseite die höchste Akzeptanz zu. Bei der Einschätzung zur Akzeptanz von Mobile Wallets lässt sich weder für Anbieter noch Nutzer eine klare Meinung ablesen. Tendenziell liegt die Akzeptanz in beiden Fällen eher im Mittelfeld. Virtuelle Währungen werden dagegen in beiden Fällen sehr kritisch beurteilt. Die Bezahlung auf Basis von QR-Codes stufen die Befragten als eher mäßig ein, so dass sich die Höhe der Akzeptanz mehrheitlich von „gering“ bis „mittel“ verteilt. Trotz einiger abweichender Meinungen geht die Mehrheit der Befragten davon aus, dass QR-Codes aktuell eine Brückenfunktion darstellen, welche in naher Zukunft durch den internationalen Übertragungsstandard Near Field Communication (NFC), einem kontaktlosen Datenaustausch über kurze Strecken, abgelöst wird.

www.bvdw.org

Hintergrund
Die BVDW-Umfrage zum Thema „E-Payment“ untersuchte die aktuelle und künftige Bedeutung von klassischem eCommerce, Mobile-Commerce und Social-Commerce. Ferner ging die Umfrage möglichen Hemmnissen beim Einsatz von ePayment auf Anbieterseite (Händler) und auf Nachfrageseite (Internetnutzer) nach. Zugleich wurden die Akzeptanz verschiedener Trends und die Relevanz von QR-Codes seitens der Umfrageteilnehmer analysiert. Die Befragung richtete sich an 54 Branchenexperten und wurde in der Zeit vom 03. bis 06. November 2011 durchgeführt. Die Mehrzahl der Befragten sind Online-Händler, Shop-Betreiber oder eCommerce Dienstleister (35 Prozent). Zu den weiteren Teilnehmern der Umfrage zählen Full-Service-Internetagenturen (24,1 Prozent), Portalbetreiber (9,3 Prozent) und Online-Vermarkter (7,4 Prozent) sowie sonstige Unternehmen der digitalen Wirtschaft (24,1 Prozent). Der BVDW stellt die Umfrageergebnisse auf Anfrage kostenfrei zur Verfügung.

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