Auf dem Chip des Ausweises befinden sich mehrere Applikationen. Dabei handelt es sich um eine ICAO- und EU-konforme Reiseanwendung mit biometrischen Daten sowie um die bekannte elektronische ID-Funktion, wie sie beim deutschen Personalausweis zum Einsatz kommt. Damit kann sich der Benutzer bei Online-Behördengängen gegenüber Ämtern und beim Einkaufen im Internet gegenüber Banken und Einzelhandelsgeschäften sicher ausweisen. Darüber hinaus lassen sich mit dem Ausweis rechtskräftige, digitale Unterschriften nach EU-Vorgaben erstellen.
Die Absicherung der kontaktlosen Datenübertragung wird entsprechend dem vom deutschen Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) entwickelten PACE-Sicherheitsprotokoll (Password Authenticated Connection Establishment) realisiert. Dieses kommt seit 2010 erstmalig bei dem neu eingeführten deutschen Personalausweis zum Einsatz und wird spätestens ab Dezember 2014 für alle neu auszugebenden EU-Reisepässe verpflichtend. Das PACE-Verfahren sorgt für einen hochsicheren Verbindungsaufbau zwischen dem kontaktlosen Chip im Ausweis und dem darauf zugreifendem Lesegerät. Die Daten werden verschlüsselt ausgetauscht. Dadurch wird ein unerlaubtes „Mitlesen“ oder nachträgliches Entschlüsseln der Datenkommunikation unmöglich.
Die multifunktionale ID-Karte lässt sich wie gewohnt als Sichtausweis benutzen und bietet eine Reihe neuer Sicherheitsmerkmale, die eine schnelle und zuverlässige visuelle Überprüfung möglich machen. Persönliche Daten sowie biometrische Merkmale wie das Foto und die Fingerabdrücke des Ausweisinhabers werden zusätzlich im Chip digital und sicher gespeichert.
Die Regierung von Kosovo erteilt innerhalb weniger Wochen den zweiten Großauftrag für die Herstellung nationaler Sicherheitsdokumente an G&D. Bereits im Mai hatte der Münchner Technologiekonzern den Zuschlag zur Herstellung der elektronischen Reisepässe erhalten.