Starkes Wachstum für deutschen Biometrie-Markt erwartet

„Besonders im Bankensektor und dem Einzelhandel hat die Biometrie viele Einsatzmöglichkeiten“, sagt BITKOM-Vizepräsident Jörg Menno Harms. Im Bankensektor lassen sich biometrische Verfahren beispielsweise bei Geldautomaten, Internet- und Telefonbanking oder dem kartenbasierten Zahlungsverkehr einsetzen. Im E-Commerce kann mit solchen Verfahren die Identität von Online-Zahlungen überprüft werden. Als Vorteil biometrischer Verfahren gegenüber herkömmlichen Technologien betont der BITKOM, dass Fingerabdruck, Iris, Gesicht oder Stimme untrennbar mit der Person verbunden sind und nicht vergessen oder weiter gegeben werden können. Derzeit stellen knapp 100 deutsche Unternehmen mit mehreren tausend Beschäftigten biometrische Produkte her oder befassen sich mit der Systemintegration. Die meisten dieser Unternehmen sitzen in Bayern und Baden-Württemberg, gefolgt von Hessen sowie Nordrhein-Westfalen und Berlin. „Die deutsche Biometriebranche genießt international einen guten Ruf und ist bei der Gesichtserkennung weltweit führend“, sagt Harms. Da die Branche in Deutschland jedoch im internationalen Vergleich eher mittelständisch geprägt ist, mangele es häufig an Finanzmitteln für Forschung, Entwicklung und internationale Vermarktung. Sinnvoll wäre zudem eine Bündelung der Forschungsaktivitäten des Innen-, Wirtschafts- und Forschungsministeriums, um so Koordinationsprobleme und Reibungsverluste zu vermeiden. Der Markt für biometrische Technologien wird außerdem stark von politischen Entscheidungen geprägt: Soreon Research schätzt den staatlichen Anteil bei der Nachfrage für das Jahr 2009 auf 45 Prozent des deutschen Gesamtmarktes. Die Bedeutung öffentlicher Nachfrage erklärt auch, warum die volkswirtschaftliche Bedeutung der Biometrie in den USA weltweit am höchsten ist: Dort liegt der Anteil des Branchenumsatzes bei 0,05 Prozent des Bruttoinlandsproduktes, fast drei Mal so hoch wie in Europa. Der weltweite Umsatz der biometrischen Industrie wird nach Schätzungen der International Biometric Group von 1,8 Milliarden Euro im Jahr 2006 auf 4,8 Milliarden Euro im Jahr 2010 steigen. m.thylmannl@bitkom.org www.bitkom.org  

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