Studie zeigt heterogenen Markt für Kassensysteme in Deutschland

Von den Unternehmen, die ein Kassensystem im Einsatz haben, nutzen knapp die Hälfte ein über vier Jahre altes System, immerhin 38 Prozent ein über 6 Jahre altes System. Der Markt ist dabei sehr heterogen: 89 Unternehmen gaben 59 unterschiedliche Herstellernamen und Anbieter von Kassensystemen an, die im jeweiligen Unternehmen aktuell im Einsatz sind.
Kartenzahlungen akzeptiert die Mehrzahl der Unternehmen. Bei 21 Prozent muss der Kunde aber auf die Bezahlung mit girocard oder Kreditkarte verzichten, denn sie wird von diesen Händlern nicht angeboten.

Die Hälfte der befragten Unternehmen nutzt ein Computer-basiertes Kassensystem, 10 Prozent verwenden Tablet-basierte Systeme. 40 Prozent der befragten Unternehmen haben allerdings gar kein Kassensystem im Einsatz. Als wesentlicher Grund für das Fehlen einer elektronischen Kasse wurde der Mangel an Bareinnahmen angeben. In vielen Fällen wird der Verkauf über Rechnung abgewickelt; die Anschaffung eines Kassensystems wurde demnach als nicht lohnenswert und unnötig beschrieben.

Von den Nichtnutzern planen 19 Prozent, von den Nutzern 9 Prozent eine Neu- bzw. Ersatzanschaffung innerhalb der nächsten sechs Monate. Der Entscheidungsprozess für die Anschaffung eines neuen Kassensystems ist dabei relativ kurz: nur 25 Prozent der Befragten benötigen mehr als sechs Monate für die Entscheidung. Als Gründe für eine Neuanschaffung wurden vor allem zwei Aspekte genannt. Zum einen die mit einem modernen Kassensystem verbundene Effizienz (schnellere und einfachere Bedienung), zum anderen das Fehlen benötigter Funktionalitäten im Altsystem.

„Die Studie war für uns eine wichtige Investition, um den Markt und die Händler in ihren Bedürfnissen besser zu verstehen. Wie wichtig ist die Kasse eigentlich für den Händler, wie sehr beschäftigt er sich mit der Anschaffung und den durch GoBD nun auch finanztechnischen Anforderungen? Für uns als POS-Dienstleister mit einem Portfolio aus eigenem Kassensystem, Terminals, Kundenbindungsprogrammen und Webshops sind diese Blicke in die Köpfe der Händler sehr wertvoll. Auf diese Weise bleiben wir auf Augenhöhe mit unseren Nutzern und können Funktionen mit echten Mehrwerten für den Händler bieten“, so Christine Bauer, Chief Commercial Officer der CCV Deutschland.

„Besonders überrascht an den Umfrageergebnissen hat uns die Vielzahl an genutzten Systemen, häufig Branchenlösungen.“, kommentiert Holger Seidenschwarz, Research Director bei ibi research und für die Studie verantwortlich. „Hier gibt es durchaus Potenzial für Kassensystemanbieter, mit sinnvoll an den Kundenbedürfnissen ausgerichteten Funktionen zu punkten. Im Übrigen lässt das Alter mancher Systeme lässt vermuten, dass einige von ihnen unter Umständen nicht mehr den verschärften rechtlichen Anforderungen an Kassensysteme entsprechen“.

Eine Auswahl der Ergebnisse steht hier zur Verfügung.

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