Die ausschließliche Nutzung des Chips bei girocard-Transaktionen ist Teil der Umsetzung der Single Euro Payments Area (Einheitlicher Euro Zahlungsverkehrsraum – SEPA). SEPA setzt bei Kartentransaktionen ausschließlich auf die Chipkartentechnik auf Basis des EMV-Standards (Eurocard, MasterCard und VISA – die Namen der drei Unternehmen, die den Standard Ende der 1990er Jahre entwickelt haben). EMV-Chips zeichnen sich laut der Deutschen Kreditwirtschaft dadurch aus, dass sie fälschungssicher und nicht duplizierbar sind. Im Gegensatz zum Magnetstreifen kann der EMV-Chip Daten verschlüsseln. So entfalle das Risiko, dass Betrüger wie beim Magnetstreifen Daten abgreifen und magnetstreifengestützte Kartenkopien (sogenannte Kartendubletten) einsetzen können. Durch die ausschließliche Nutzung des EMV-Standards im deutschen girocard-System sieht die Deutsche Kreditwirtschaft die Chance, Kartenmissbrauch weiter zu reduzieren.
Die Deutsche Kreditwirtschaft hat in den letzten Jahren alle 93 Mio. girocards mit EMV-Chips ausgestattet. Darüber hinaus wurde an allen rund 60.000 Geldautomaten die neue Chiptechnologie eingeführt. Die Umstellung ist seit Herbst 2012 abgeschlossen. Auch das electronic cash-Verfahren im Handel arbeitet seit vielen Jahren in einer chipbasierten Version. Als letzten Schritt hat die Kreditwirtschaft jetzt angekündigt, ab Ende Februar endgültig keine magnetstreifen-basierten electronic-cash Transaktionen mehr zu bearbeiten.
Anwendungen außerhalb des girocard-Systems wie beispielsweise das Bezahlen mit girocard und Unterschrift (ELV – Elektronisches Lastschriftverfahren) sind von dieser Maßnahme nicht betroffen.